Anis

Das typische Anis-Aroma steckt in den Früchten dieser zarten Pflanze. Anis verleiht süßen wie herzhaften Speisen gleichermaßen einen unverwechselbaren Geschmack. Das volle Aroma der Anisfrüchte, umgangssprachlich Samen genannt, entfaltet sich am besten, wenn man sie kurz vor dem Gebrauch im Mörser zerstößt. Pimpinella anisum wurde 2014 außerdem zur "Heilpflanze des Jahres" ernannt. Als Heilkraut wird der auch als Süßer Kümmel bezeichnete Doldenblütler u.a. bei Bauchschmerzen, Blähungen und Husten verwendet. Die Kultur von Anis im Mittelmeerraum ist schon vor mehr als 4000 Jahren nachgewiesen, seine Wildform ist heute unbekannt. Im Mittelalter wurde die Pflanze auch in der Gegend um Erfurt, Bad Langensalza, Mühlhausen und Magdeburg angebaut, wo es auch Anisölbrenner gab, die das ätherische Öl durch Wasserdampfdestillation extrahierten. Bei anhaltend nasskalter Witterung kommt es jedoch vor, dass die Früchte nicht ausreifen. Heute wird Anis vor allem in Russland, der Türkei, Syrien, Italien und Indien angebaut. Weniger gebräuchlich ist die kulinarische Verwendung des Aniskrauts oder der Blüten, aber auch sie verleihen Speisen einen angenehmen Geschmack. Die einjährige Pflanze liebt allgemein einen durchlässigen, sonnigen Platz. Doch nicht nur für den Küchengarten auch für naturnahe Beete und die Blumenwiese ist die Wildpflanze eine Bereicherung. Die duftenden, weißen Blüten werden gierig von nektarsuchenden Insekten besucht und sie ist eine Raupenfutterpflanze für den Schwalbenschwanz (Papilio machaon).