Haferwurzel
Tragopogon Porrifolius
Kurzsteckbrief
Licht
Sonne, Halbschatten
Wasserbedarf
mittel
Wuchshöhe (cm)
Breite: 10-40, Höhe: 60-120
Blütezeit
April bis September
Winterhärte
Z5 (-28,8° bis -23,4°)
Giftigkeit
Nüsschen
Die Haferwurzel (Tragopogon porrifolius) ist eine Gemüseköstlichkeit, die bereits in der Antike angebaut wurde und schon vor langer Zeit durch die Römer nach Deutschland gekommen und hier verwildert ist. Im Mittelalter wurde sie in erster Linie wild gesammelt. Da die Wurzeln im Winter und zeitigen Frühjahr verfügbar sind, waren sie in dieser kargen Jahreszeit eine willkommene Nahrungsquelle. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert wurde sie auch in Mitteleuropa angebaut. Die Pfahlwurzel kann daumendick und 10 bis 30 cm lang werden, ihr Geschmack ist mild und süß, außerdem wird ihm eine Ähnlichkeit mit Austern nachgesagt. Das nahrhafte Wurzelgemüse glänzt zudem mit wertvollen Inhaltsstoffen wie Carotin, Vitamin B1, B2, C und Nicotinamid, ist magenfreundlich und dank des Kohlenhydrats Inulin für Diabetiker sehr geeignet. Sehr treffend wird im Gedicht „Der Schmelzofen“ von Johann Peter Hebel dieses historische Gemüse denn auch mit dem Satz beschrieben: „Habermark macht d’Buebe stark!“ Leider blühen einzelne Pflanzen je nach Witterung oft auch schon im 1. Jahr, wodurch die Wurzel holzig wird und die Pflanze nach der Samenreife abstirbt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde sie daher zunehmend von der Echten Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica) im Anbau verdrängt und geriet in Vergessenheit. Dabei eignen sich neben der Wurzel auch die Blätter als Gemüse, sie können wie Spinat zubereitet werden. Gebleicht gelten sie als wahre Delikatesse. Hervorragend schmecken auch die ungeöffneten Knospen kurz angedünstet und die wunderschönen purpurnen Blüten zieren als essbare Blüten jeden Salat. Heute erlebt sie eine kleine Renaissance vor allem in England, Belgien und Frankreich hält sie zunehmend Einzug in die Feinschmeckerküche. Achtung! Ähnlich wie bei der Schwarzwurzel tritt beim Schälen ein Milchsaft aus, der die Hände braun verfärbt. Man sollte also Handschuhe tragen, unter kaltem Wasser oder aber erst nach dem Kochen schälen. Die Blütenköpfe von Tragopogon porrifolius sind ausgesprochen attraktiv. Sie leuchtend magentafarben und sind auch eine wunderbare Zierde im Staudenbeet und der Wildblumenwiese. Noch auffälliger ist der Fruchtstand, er erinnert an eine überdimensionierte Pusteblume.
Synonym
Tragopogon sinuatus, Purpur-Bocksbart, Haferwurz, Weißwurzel, Habermark, Austernpflanze, Seewurzel, Gemüsehaferwurzel
Pflanzengruppe
Einjährige, Gemüse und Kräuter, Zweijährige
Familie
Asteraceae
Herkunft
Kanarische Inseln, Südeuropa bis zur Arabischen Halbinsel
Verwendung
Beet, Wildpflanzen-Beet, Blackbox-Gardening, Wildblumenwiese/ Kräuterrasen, Nutzgarten
Besonderheiten
Attraktiv für Insekten, trockenheitsverträglich, Heilpflanze, bienenfreundlich, Nutzpflanze, Heimisch, Schmetterlingsfreundlich
Wuchshöhe (cm)
Breite: 10-40, Höhe: 60-120
Ausschlusskriterien
Keine Informationen
Herbstfärbung
Keine Informationen
Dekoaspekte
auffällige Blüte
Laubrhythmus
wintergrün
Laub
Keine Informationen
Winterhärte
Z5 (-28,8° bis -23,4°)
Nutzpflanzen
Wurzelgemüse, Heilpflanze, Wurzel, Blatt, Blüten, Blattgemüse und Blattsalate, Stängelgemüse, Pflanzensaft
Licht
Sonne, Halbschatten
Boden
neutral, alkalisch, normal feucht/frisch, sandig, lehmig, durchlässig, tiefgründig
Schnitt
Keine Informationen
Düngung
Keine Informationen
Wasserbedarf
mittel
Vermehrung
Aussaat
Blüten
blühend, zwittrig, essbar (April bis September)
Blütenfarben
violett, purpur
Blütenform
zygomorph, zungenförmig
Blütengröße
klein (< 5 cm)
Blütenstand
Korb
Blattfarbe
blaugrün
Blattform
linealisch, länglich
Blattrand
ganzrandig
Blattstellung
wechselständig, rosettig
Früchte
Nüsschen
Fruchtfarbe
Keine Informationen
Die Wurzeln werden bedarfsgerecht von Oktober bis zum frühen Frühjahr geerntet. Die Ernte nach einem Frost wird bevorzugt, um den Geschmack der Wurzel noch zu verbessern. Alternativ können sie im Spätherbst geerntet und dann in einer Kiste mit Sand einzuschlagen werden, so kann man verhindern, dass sie ein Wintermahl für Wühlmäuse werden, welche die nahrhafte Haferwurzel auch sehr zu schätzen wissen.
Für eine frühe Ernte sollten Haferwurzeln im Spätsommer von August bis Oktober ausgesät werden, auch eine Wintersaat im Dezember ist möglich. Doch bei uns können die Keimlinge und jungen Pflanzen, dann Spätfrost gefährdet sein.
Boden sollte gut vorbereitet und tief gelockert werden, damit sich die Wurzeln nicht verzweigen. Je verdichteter und trockener der Boden ist desto mehr bildet die Haferwurzel viele kleine Nebenwurzeln statt einer kräftigen großen Hauptwurzel, deswegen sollte auch in den sehr heißen Monaten zusätzlich bewässert werden. Die Haferwurzel gehört zu den Mittelzehrern und braucht nur etwas zusätzlichen Kompost zur Düngung. Sandig-humoser Boden ist optimal, er darf auch etwas kalkhaltig, aber nicht sauer sein. Die Aussaat erfolgt in Reihen ab März bis Mai direkt ins Freiland. Samen dicht 2-3 cm tief säen, der Abstand zwischen den Reihen sollte etwa 30 bis 60 cm betragen. Die Samen benötigen 8-10 Tage zur Keimung. Eine Ausdünnung auf 5 cm zwischen den Pflanzen ist erforderlich, wenn die Sämlinge 5 cm erreichen.








