Wirsing

Wirsing ist eine Varietät des Gemüsekohls (Brassica oleracea) und wird zum Kopfkohl gezählt. Vermutlich stammt er aus Italien, daher auch das Synonym "Savoyerkohl" nach der ursprünglich italienischen Region "Savoyen" (heute zu Frankreich zugehörig). Je nach Region und Dialekt sind weitere Synonyme gebräuchlich. Die gewellten Blätter sind hell bis dunkel blau-grün und der Kopf wächst meist rund, selten spitz. Die typische Wellung im Blatt entsteht dadurch, dass die Blattadern deutlich langsamer wachsen als die Bereiche dazwischen (Parenchym genannt). Aus diesem Grund wächst der Kopf deutlich lockerer als bei Rot- und Weißkohl. Allgemein wächst Wirsing etwas schneller als die anderen Kohlsorten, ist dafür aber nicht so lange lagerfähig. Er kann nahezu das ganze Jahr angebaut werden, erst als milder Frühwirsing, später als Herbst- oder Winter-/Dauerwirsing. Letztere haben dunklere Blätter und schmecken würziger. Ausgereifte Winterkohlsorten lassen sich mit Winterschutz wie Vlies oder Zweigen auf dem Beet überwintern. Anbau- und Erntezeitpunkt hängen somit von der gewählten Sorte ab. Es handelt sich um eine ursprünglich zweijährige Pflanze, die erst im zweiten Jahr zur Blüte kommt. Da der Kohl jedoch bereits im ersten Jahr geerntet wird, wird er vom Menschen als einjährige Kultur genutzt. Wie für alle Kohlsorten gilt, dass eine mindestens dreijährige Anbaupause zu Kohl und anderen Arten der Kreuzblütler eingehalten werden sollte, um der Krankheit "Kohlhernie" vorzubeugen. Wirsing wird in der Küche vielseitig eingesetzt und verleiht so manchem Gericht das gewisse Etwas. Dabei glänzt er nicht nur geschmacklich sonder auch durch einen hohen Anteil an Vitamin C und Folsäure.