Indischer Hanf

Cannabis Sativa Var. Indica

Kurzsteckbrief

Indischer Hanf
Licht icon

Licht

Sonne, Halbschatten

Wasserbedarf icon

Wasserbedarf

hoch

Wuchshöhe (cm) icon

Wuchshöhe (cm)

Breite: 60-80, Höhe: 80-120

Blütezeit icon

Blütezeit

September bis Oktober

Winterhärte icon

Winterhärte

nicht zutreffend, da einjährig

Giftigkeit icon

Giftigkeit

essbar, Nüsschen

Der Indische Hanf stammt aus den Steppengebieten Nordindiens bis zum Iran und ist bekannt für seine Rauschwirkung, die Droge ist bereits seit 1400 v. Chr. in Indien im Gebrauch, sowohl medizinisch als auch rituell im Schamanismus, Tantrakult, im Yoga und in der Zauberei. In Europa kam der Indische Hanf erst im 19. Jahrhundert in Gebrauch nachdem 1811 ein Werk über die Gebräuche der Hindus erschien. Künstler, Dichter und Bohémiens gründeten in Paris den "Club de Hashishins". Die einjährige Pflanze ist zweihäusig d.h. es existieren weibliche und männliche Exemplare. Vor allem die weiblichen Blüten sondern aus den Köpfchendrüsen ihrer Tragblätter ein Harz ab. Dieses Harz enthält neben der beruhigenden und antibiotischen Cannabidiolsäure das daraus abgeleitete psychoaktive Tetrahydrocannabinol (THC) und noch zahlreiche andere mit dem Sammelbegriff Cannabinoide bezeichnete terpenoide Inhaltsstoffe. Das Harz wird nur bei warmen Temperaturen in ausreichender Menge gebildet. Die Hauptanbauländer sind daher Jamaika, Kolumbien, die Türkei, Marokko, der Libanon, Nigeria, Afghanistan, Pakistan und Thailand. Zur Gewinnung der Droge werden die weiblichen Blütenstände abgeschnitten, getrocknet und als solche verkauft (Marihuana). Oder sie werden auf Teppichen zerrieben, wobei das Harz an den Fasern hängen bleibt. Die Teppiche werden dann über Papier ausgeklopft und das Harz zu kleinen Broten (Haschisch) verknetet. Auch Lederhosen oder Schürzen werden zur Ernte verwendet. Die Sammler*innen streifen mit ihnen durch die dichte Bepflanzung, das Harz haftet an ihnen und kann dann abgekratzt werden. Die Droge wird meist geraucht und wirkt individuell sehr unterschiedlich auf die Sinneswahrnehmung und auf den Gemütszustand. Bei dauerhaft hohem Konsum und Überdosierung können Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen auftreten. Außerdem können Schädigungen des Zentralen Nervensystems, der Lunge, des Immunsystems und der Gonaden (Hoden und Eierstock) entstehen. Diese Gefahr besteht besonders bei Cannabiskonsum im Kindesalter und der Pubertät! Cannabis ist heute weltweit die am häufigsten konsumierte illegale Droge. 

Wissenschaftlich gesehen gilt die Droge trotz der erheblichen Nebenwirkungen, noch als das bislang am wenigsten schädliche bekannte Genuss- und Rauschmittel (vergl. Christian Rätsch, Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen). Das Verbot wird daher vor allem als Zeugnis gesellschaftspolitischer Ziele und ökonomischer Strukturen gesehen. Dies darf nicht als Verharmlosung missverstanden werden, sondern unterstreicht die gesundheitsschädlichen Wirkungen anderer auch legaler Drogen. Cannabis wird seit Jahrtausenden auch medizinisch angewendet, heute sieht man erfolgsversprechende Möglichkeiten des medizinischen Einsatzes von Cannabis vor allem bei folgenden Leiden: Depressionen, Schmerzen, Migräne, Menstruationskrämpfen, Spasmen, Parkinson, Epilepsie, Asthma, Grünem Star und bei der Behandlung von Nebenwirkungen der Krebstherapie und bei AIDS. Entsprechend groß ist die Anzahl der Menschen aus Forschung und Medizin, Justiz und Polizei, Politik und Bevölkerung, die für eine Entstigmatisierung und Legalisierung eintreten. Der rechtliche Umgang mit Cannabiskonsumenten variiert von Land zu Land stark, während es in Europa meist als Bagatelldelikt gilt, muss man in einigen südostasiatischen Ländern (Malaysia, Singapur, Philippinen) sogar mit der Todesstrafe rechnen. In Deutschland ist der Anbau von Cannabis sativa var. indica und THC-haltigen Sorten und Hybriden (> 0,3%) aktuell verboten, dies soll sich allerdings bald ändern (Stand Aug 2023).

Diese Pflanze kaufen bei
Partnerlogo von Pflanzmich.de

Synonym icon

Synonym

Cannabis indica, Haschisch, Marihuana, Chanvre, Hachis, Maconha, Gras, Graspflanze, Hemp, Starker Tobak, Bang, Keralagras, tara khola

Pflanzengruppe icon

Pflanzengruppe

Einjährige, Saisonale Kübel- und Balkonpflanzen/ einjährige Kultur

Familie icon

Familie

Cannabinaceae

Herkunft icon

Herkunft

Nordindien bis zum Iran

Verwendung icon

Verwendung

Beet, Balkon und Terrasse, Gewächshaus, Nutzgarten

Besonderheiten icon

Besonderheiten

bedingt giftig, Früchte geeignet als Vogelfutter, Heilpflanze, Nutzpflanze

Wuchshöhe (cm) icon

Wuchshöhe (cm)

Breite: 60-80, Höhe: 80-120

Ausschlusskriterien icon

Ausschlusskriterien

bedingt giftig

Herbstfärbung icon

Herbstfärbung

Keine Informationen

Dekoaspekte icon

Dekoaspekte

Blattschmuck

Laubrhythmus icon

Laubrhythmus

Keine Informationen

Laub icon

Laub

Keine Informationen

Winterhärte icon

Winterhärte

nicht zutreffend, da einjährig

Nutzpflanzen icon

Nutzpflanzen

Faserlieferant, Öllieferant, Heilpflanze, Blatt, Blüten, Früchte, Genussmittelpflanzen, Tee, Räucherpflanze

Licht icon

Licht

Sonne, Halbschatten

Boden icon

Boden

humusreich, durchlässig, tiefgründig, anspruchslos

Schnitt icon

Schnitt

Schnitt empfohlen

Düngung icon

Düngung

beim Austrieb

Wasserbedarf icon

Wasserbedarf

hoch

Vermehrung icon

Vermehrung

Aussaat, Stecklinge/Steckhölzer

Blüten icon

Blüten

blühend, zweihäusig (September bis Oktober)

Blütenfarben icon

Blütenfarben

grün, gelbgrün

Blütenform icon

Blütenform

reduziert

Blütengröße icon

Blütengröße

klein (< 5 cm)

Blütenstand icon

Blütenstand

Rispe, Zymöse

Blattfarbe icon

Blattfarbe

grün, behaart

Blattform icon

Blattform

lanzettlich, handförmig geteilt, mehrteilig, breit oval

Blattrand icon

Blattrand

gesägt

Blattstellung icon

Blattstellung

wechselständig

Früchte icon

Früchte

essbar, Nüsschen

Fruchtfarbe icon

Fruchtfarbe

Keine Informationen

To-Do’s

Die Vermehrung von Cannabis kann durch Samen, Stecklinge oder über Zellkultur aus Meristemzellen (vergleichbar mit tierischen Stammzellen) einer Mutterpflanze erfolgen. In Mitteleuropa beginnt man mit dem Vorkeimen der Samen am besten im April in der Wohnung oder im Gewächshaus. Die Samen werden dafür in feuchten, warmgehaltenen Papiertüchern (21°C) abgedunkelt zum keimen gebracht. Dann können sie etwa 0,5 cm tief in Erde gesteckt werden. Die jungen Sämlinge vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung und dürfen nicht austrocknen, sobald sie die ersten Blattpaare gebildet haben können sie umgepflanzt werden. Sie sind Spätfrost gefährdet und dürfen erst ab Mitte Mai ins Freie. Man kann die Samen allerdings auch im Mai direkt ins Beet säen. Die am besten geeigneten Cannabis Samen für Anfänger sind sogenannte feminisierte oder autoflower Samen.

Cannabis-Pflanzen benötigen relativ viel Wasser und müssen regelmäßig gegossen werden. Die besten Wachstumsbedingungen liegen bei Temperaturen zwischen 12 und 29°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70%. In Innenräumen sorgen am besten Ventilatoren für einen Luftstrom, welcher einer Schimmelentwicklung vorbeugt. Um die Blütenbildung zu fördern, werden die Pflanzen gelegentlich auch etwas entlaubt. Hierfür werden an der Stengelspitze ab und zu die neuen Blätter abgeknipst. Für ein buschigeres Wachstum werden Canabis-Pflanzen außerdem getoppt, d.h. die Spitze der Hauptachse wird oberhalb des 5. Knotens abgeschnitten, sobald sie 6 bis 7 Knoten gebildet hat. Später können auch die Seitenzweige oberhalb des 2. oder 3. Knotens getoppt werden. Im Allgemeinen sollte eine Pflanze im Laufe ihres Lebens 1-3 Mal getoppt werden. Cannabis ist eine photoperiodische Pflanze, d.h. die tägliche Lichtmenge, die sie erhält, bestimmt wann sie blüht und wann sie beginnt, Knospen zu produzieren. Im Freien geschieht dies wenn die tägliche Lichtmenge abnimmt, also wenn der Sommer in den Herbst übergeht. In Innenräumen kann man dies kontrollieren, indem das künstliche Licht von 18 auf 12 Stunden pro Tag geändert wird. Sobald die Pflanze zu blühen beginnt, braucht man sie nicht mehr so stark zu gießen. Überhaupt erlaubt der Innenanbau die Kontrolle sämtlicher wachstumsbestimmender Parameter wie Beleuchtungsdauer und -intensität, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Nährstoffversorgung sowie die Möglichkeit der Reinhaltung durch Luftfilter, Überdruck- und Schleusensysteme. Entsprechend sind Innenplantagen die einzige Möglichkeit, Cannabis in reproduzierbarer pharmazeutischer Qualität mit gleichbleibender chemischer Zusammensetzung herzustellen, und deshalb innerhalb Deutschlands die einzige mittlerweile zugelassene Anbaumethode für medizinisches Cannabis.

Der optimalen Erntezeitpunkt ist sortenabhängig. Im Allgemeinen wird die Ernte durch das Aussehen der Trichome (harzhaltige Drüsenhaare) bestimmt. Wenn die Trichome milchig oder bernsteinfarben sind, ist es Zeit für die Ernte. Für psychoaktive Zwecke werden am liebsten das Harz oder die weiblichen Blüten verwendet, aber auch die Blätter der weiblichen Pflanzen werden benutzt. Das Harz wird durch Abreiben der weiblichen Blütenstände gewonnen. Dieses Charas ist eine weiche, aromatische, schwarze bis dunkel olivgrüne Masse. Sie wird in verschiedenen Speisen wie Pudding oder Kuchen gegessen oder mit anderen Kräutern vermischt geraucht. Ganja heißen die nicht entharzten, entblätterten und langsam im Schatten getrockneten Blütenstände, sie werden meist geraucht, können aber auch gegessen oder als Teeaufgus getrunken werden. Für Bhang werden die kleinen, harzreichen Blätter zermahlen und entweder in Wasser, oder Milchprodukten z.B. für bhang lassie, eingeweicht und mit Zucker und Melasse zubereitet. Generell ist die psychoaktive Dosis beim Rauchen etwa doppelt so hoch wie beim Essen. Auch die chemische Zusammensetzung von Cannabis variiert in Abhängigkeit von Genetik und Umgebungsbedingungen während des Anbaus erheblich.

Stecklinge garantieren den Erhalt der Sorteneigenschaften und machen eine rein weibliche Nachkommenschaft möglich. Die Anzucht erfordert allerdings einiges Geschick. Dazu werden 8 bis 10 cm lange, kräftige Sprößlinge mit einem sauberen, scharfen Messer von der Mutterpflanze abgetrennt. Sie werden entblättert und sofort in einen Behälter mit lauwarmen Wasser gestellt. Dann werden die Stecklinge in gewässerte und durchlöcherte Steinwolle gesteckt. Zur Förderung der Wurzelbildung kann in das Wasser ein Wurzelhormon gegeben werden. Der Raum sollte eine Temperatur zwischen 21 und 24°C und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 80% haben. Sobald die Stecklinge Wurzeln ausgetrieben haben, können sie in einen Topf mit Erde verpflanzt werden.

Hol dir jetzt die Gardify App!

Dekorative Biene
Apple App Store LogoGoogle Play Store Logo

Hol dir jetzt die Gardify App!

Und erhalte einen automatisch erstellen Pflegekalender mit Erinnerungen und Anleitungen zu all deinen Pflanzen.

Ähnliche Pflanzen

Favorisieren-Icon

Kurzsteckbrief

Indischer Hanf
Licht icon

Licht

Sonne, Halbschatten

Wasserbedarf icon

Wasserbedarf

hoch

Wuchshöhe (cm) icon

Wuchshöhe (cm)

Breite: 60-80, Höhe: 80-120

Blütezeit icon

Blütezeit

September bis Oktober

Winterhärte icon

Winterhärte

nicht zutreffend, da einjährig

Giftigkeit icon

Giftigkeit

bedingt giftig