Zaubernüsse

Der unwiderstehliche Charme der Zaubernüsse besteht darin, dass sie zu einer Zeit blühen, wo sich Blüten üblicherweise bereits verabschiedet haben. Mitten im Winter warten sie mit strahlenden Sommerfarben auf. Die spinnenartigen Blüten erscheinen in schwefelgelb, kupfer- bis orangefarben oder herrlich rot, an den kahlen Trieben vasenförmiger Sträucher. Je nach Sorte können sich die zum Teil stark duftenden Blüten in milden Wintern bereits um Weihnachten herum öffnen. So liegt der Blühzeitpunkt zwischen den Kultivaren 'Diane' und 'Jelena' in Südnorwegen um durchschnittlich 34 Tage auseinander. Bis zum Sommer reifen dann die verholzten Kapseln, sie öffnen sich explosionsartig und können die Samen bis zu 10m weit schleudern. Nicht zu vergessen ist auch die wunderschöne goldene oder feurigrote Färbung der herbstlichen Blätter. Der Standort ist idealerweise sonnig bis halbschattig, der Boden sollte nährstoffreich, feucht und leicht sauer sein. Sie werden bevorzugt in Einzelstellung und nah an die Terrasse gepflanzt, so kann man sie am besten genießen. Der natürliche Aufbau der Sträucher ist so zart, dass es keiner Schnittmaßnahmen bedarf. Lediglich Wildtriebe sollten entfernt werden. Hamamelis x intermedia, auch Hybrid-Zaubernuss genannt, sind gärtnerische Kreuzungen der beiden ostasiatischen Arten Hamamelis mollis und Hamamelis japonica. Erstmals wurden solche Hybriden 1929 aus den Samen von einer Hamamelis mollis im Arnold Arboretum gezogen. Diese Hybriden benannte Alfred Rehder 1954 als Hamamelis x intermedia. Die beiden ostasiatischen Arten Hamamelis mollis und Hamamelis japonica sind untereinander unbegrenzt kreuzbar. Heute finden sich etwa 50 verschiedene Kultivare im Handel, sie unterscheiden sich so stark, dass es kaum möglich ist, eine allgemeine Beschreibung für Hamamelis ×intermedia zu geben. Die in Deutschland häufigsten Kultivare sind insbesondere 'Arnold Promise' sowie die aus dem Kalmthout Arboretum gezüchteten Kultivare 'Diane', 'Jelena', 'Westerstede' und wahrscheinlich 'Pallida'.