Gewöhnlicher Hanf
Cannabis Sativa
Kurzsteckbrief
Licht
Sonne
Wasserbedarf
mittel
Wuchshöhe (cm)
Breite: 60-80, Höhe: 300-600
Blütezeit
Juni bis September
Winterhärte
nicht zutreffend, da einjährig
Giftigkeit
essbar, Nüsschen
Synonym
Cannabis indica, Cannabis sativa var. sativa, Echter Hanf, Nutzhanf, Kulturhanf, Industriehanf, Faserhanf, Deutscher Hanf, Bauernhanf, männlich Femelhanf, weiblich Hanfhenne
Pflanzengruppe
Einjährige
Familie
Cannabaceae
Herkunft
Mitteleuropa oder Zentral-Asien bis Xinjiang und Pakistan, Kulturfolger seit dem Neolithikum
Verwendung
Beet, Gewächshaus, Nutzgarten
Besonderheiten
bedingt giftig, Früchte geeignet als Vogelfutter, Heilpflanze, Nutzpflanze
Wuchshöhe (cm)
Breite: 60-80, Höhe: 300-600
Ausschlusskriterien
bedingt giftig
Herbstfärbung
Keine Informationen
Dekoaspekte
Blattschmuck
Laubrhythmus
Keine Informationen
Laub
Keine Informationen
Winterhärte
nicht zutreffend, da einjährig
Nutzpflanzen
Faserlieferant, Öllieferant, Heilpflanze, Gewürz, Sproß, Blatt, Blüten, Früchte, Genussmittelpflanzen, Blattgemüse und Blattsalate, Tee, Räucherpflanze
Licht
Sonne
Boden
humusreich, durchlässig, tiefgründig, anspruchslos
Schnitt
Keine Informationen
Düngung
beim Austrieb
Wasserbedarf
mittel
Vermehrung
Aussaat, Stecklinge/Steckhölzer
Blüten
blühend, zweihäusig, einhäusig (Juni bis September)
Blütenfarben
grün, gelbgrün
Blütenform
reduziert
Blütengröße
klein (< 5 cm)
Blütenstand
Rispe, Zymöse
Blattfarbe
grün, behaart
Blattform
lanzettlich, handförmig geteilt, mehrteilig, länglich
Blattrand
gesägt
Blattstellung
wechselständig
Früchte
essbar, Nüsschen
Fruchtfarbe
Keine Informationen
Für Faserhanf wird ab Mitte März möglichst dicht (30kg/Hektar) gesät, damit viele lange Stängel gebildet werden. Der Reihenabstand liegt bei 10-20 cm. Für die Samenernte wird erst ab Ende April bis Anfang Mai gesät (15-25 kg/Hektar). Der Reihenabstand liegt hier bei 30-40 cm. Die Saattiefe sollte bei schweren Böden 3 bis 4 cm betragen, bei leichten Böden etwa 6 cm. Hanfkeimlinge sind gegen Spätfrost im Frühjahr und Temperaturen von weniger als -5 °C bis zum Fünfblattstadium empfindlich. Für die Blütenernte werden stecklingsvermehrte weibliche Pflanzen angepflanzt. Hier sollten nur 1 bis 2 Pflanzen pro Quadratmeter stehen.
Mit einem Stickstoffbedarf von 80 bis 100 Kilogramm je Hektar ist Hanf nicht gerade eine genügsame Pflanze. Hanf, der primär zur Samengewinnung angebaut wird, benötigt in der Regel weniger Stickstoff als reiner Faserhanf. Organische Düngung mit Gülle und Mist wird gut angenommen. Gedüngt wird zur Zwischenfrucht oder zur Aussaat. Wer Blüten ernten möchte muss darauf achten, dass sich keine anderen Hanffelder in der Nähe befinden, da die Pollen sonst die CBD Pflanzen befruchten und sich Samen ausbilden würden. Außerdem reagiert diese Kultur anfällig auf Schnecken, Erosion und Beikräuter. Eine Unkrautbekämpfung ist unumgänglich und erfolgt durch sorgfältiges Hacken.
Für die Faserernte müssen die Stängel geschnitten und für 2 - 3 Wochen auf dem Feld liegen bleiben. Um sie gleichmäßig den Elementen auszusetzen werden sie dabei regelmäßig gewendet. Während dieser so genannten Röstphase wird das Pektin, welches die Faser zusammenhält, durch Regen und Sonne abgebaut. Wenn sich das Filament von den verholzten Teilen (Schäbe) gelöst hat, kann das Erntegut in Ballen gepresst und bis zum Spinnen eingelagert werden. Die Schäbe wurde früher als Einstreu verwendet, heute dient sie auch als Rohstoff für Isoliermaterial zur Gebäudeisolation.
Hanfsamen sind ein sogenanntes Superfood und werden roh oder geröstet gegessen. Oft werden sie auch geschrottet oder zu Hanföl verarbeitet. Im Öl sind keine psychoaktiven Wirkstoffe enthalten, dafür ist es reich an Proteinen und Omega 3- und 6-Fettsäuren. Geerntet werden die Samen mit Mähdreschern, welche leicht modifiziert werden und nur die obersten Teile der Pflanzen ernten. Der Drusch ist anspruchsvoll, die Fasern können sich um die Dreschtrommel wickeln und die Maschine verstopfen, was langwierige Reinigungsarbeiten zur Folge haben kann. Nach dem Drusch der Samen können auch noch die Stängel der Hanfpflanzen als Faserrohstoff geerntet werden. Weil die Pflanzen für die Ölgewinnung allerdings erst später geerntet werden, ist die Qualität geringer als bei Hanf, der als reiner Faserhanf angebaut wird.
CBD-Hanf ist eine Nutzungsrichtung des Kulturhanfes, wobei das obere Pflanzendrittel mit Blüten und Blättern geerntet wird. Dieses dient der CBD = Cannabidiol-Gewinnung. CBD hat keine psychoaktive Wirkung, ist dafür sedierend und schmerzhemmend.







