Roter Wunderbaum

R. communis überrascht durch seine außerordentliche Wuchskraft, durch die er innerhalb von drei Monaten seine Statur erhält. In wärmeren Gegenden ist dieser verzweigte Strauch mehrjährig, in unseren Breiten wird er mangels Frosthärte gewöhnlich als Einjähriger gezogen. ‘Carmencita® Red’ zeichnet sich durch apartes, bronzerotes Laub aus, das an Kastanienblätter erinnert. Als Blüten erscheinen endständige Trauben, an denen die männlichen, gelben Blüten unten und die weiblichen, rötlichen Blüten oben blühen. Die auffälligen, kugeligen, rötlichbraunen Kapseln tragen weiche Stacheln. Die dekorative Blattschmuckpflanze wirkt eindrucksvoll in größeren, sonnigen Beeten, vor Mauern oder in Kübeln. Braucht sehr nährstoffreiche, durchlässige Böden und reichlich Wasser. Achtung: Die Samen sind äußerst giftig, schon 10–20 verzehrte Samen können einen Erwachsenen töten, bei Kindern sind es weitaus weniger. Die Giftigkeit rührt von dem Stoff Rizin her, der in in seiner Giftigkeit Stoffe wie Zyankali oder Strychnin weit übertrifft. Dabei handelt es sich um ein Protein, das zur Verklumpung der roten Blutkörperchen führt. Ein Gegengift ist nicht bekannt. Ricinus communis wurde daher zur Giftpflanze des Jahres 2018 gekürt. Das altbekannte Rizinusöl, das aus den Samen gewonnen wird, enthält kein Rizin, da das Gift nicht fettlöslich ist. Tatsächlich ist Ricinus communis eine alte Heilpflanze, bereits vor 6000 Jahren benutzten die Ägypter kaltgepresstes Rizinusöl für die Körperpflege, als Heilmittel und als Brennstoff für Lampen, da es ein besonders helles, weißes Licht liefert. Heute wird Rizinus in vielen tropischen und subtropischen Gebieten angebaut.