Türkischer Mohn

Die Blüte des Türkischen Mohns ist ein Höhepunkt im Gartenjahr. Der pergamentartigen, großen Blüte mit dem markanten Kranz aus schwarzen Staubgefäßen in der Mitte steht aufgrund ihres unnachahmlichen Auftritts schon ein auffälliges, sonniges und warmes Fleckchen im Garten zu. Der Boden sollte in der Hauptsache tiefgründig und durchlässig sein. Die kurzlebigen Blüten werden unaufhörlich durch neue ersetzt, gefolgt von den charakteristischen und zugleich dekorativen Samenkapseln. Die Kapseln öffnen sich über Poren und der Wind trägt die feinen Samen weiter durch den Garten. Mohn gehört zu einer sehr ursprünglichen Pflanzenfamilie, dies merkt man auch an dem reichen Pollenangebot. Denn bevor die ersten Bienen und Hummeln Nektar suchend über die Erde schwirrten, gab es Käfer, welche sich vor allem am Pollen gütlich taten. Die Pflanzen mussten daher viel Pollen produzieren, in der Hoffnung, dass die Blütenbesucher nicht alles aufaßen, sondern auch noch Polen für die Bestäubung übrig blieb. Auch die rote Farbe und die schwarzen Flecken und nicht zu Letzt die Größe zeigen, an welche Bestäubergruppe der Türkische Mohn angepasst ist. Denn Bienen können diese Farbe überhaupt nicht sehen. Während die schwarzen Flecken auf Käfer von weitem, wie eine Gruppe Käfer wirken, da muss es also etwas interessantes geben! Der Milchsaft von Papaver orientale enthält, wie auch andere Mohnarten, mit Morphin verwandte Alkaloide und ist giftig. Industriell werden aus ihm Arzneimittel hergestellt.