Amur-Rebe

Vitis amurensis, die Amur-Rebe, ist eine Wildrebe, die in Ostasien beheimatet ist, insbesondere in Nordostchina, Korea, Japan und dem Fernen Osten Russlands. Sie verdankt ihren Namen dem Amur-Fluss, der durch ihr Hauptverbreitungsgebiet fließt. Diese Liane kann bis zu 15 Meter hoch wachsen und erklimmt mit Hilfe von Ranken Bäume und andere Strukturen. Ihre Blätter sind groß, rundlich bis gelappt und nehmen im Herbst eine spektakuläre Färbung in leuchtenden Orange- und Gelbtönen an. Besonders bemerkenswert ist die außergewöhnliche Frosthärte von Vitis amurensis, die Temperaturen von bis zu -45 °C standhält – damit ist sie die frosthärteste Art der Gattung. Sie ist zudem widerstandsfähig gegenüber verschiedenen Rebkrankheiten, darunter Mehltau und Anthraknose. Aufgrund dieser Eigenschaften wird sie häufig in der Rebenzüchtung verwendet, insbesondere als Elternteil für Hybridreben, die an kältere Klimazonen angepasst sind. Die Blütezeit der Amur-Rebe liegt im Mai, die kleinen, schwarz-violetten Beeren reifen im September. Sie sind essbar und haben einen säuerlichen bis süßen Geschmack, eignen sich jedoch hauptsächlich zur Verarbeitung zu Wein, Säften, Gelees oder Marmeladen. Die Pflanzen bevorzugen feuchte, durchlässige, leicht saure bis neutrale Böden mit guter Wasserversorgung. Während sie Feuchtigkeit liebt, ist sie weniger tolerant gegenüber Trockenheit und benötigt jährlich mindestens 700 mm Niederschlag. In ihrer natürlichen Umgebung wächst Vitis amurensis in Wäldern, an Flussufern und Waldrändern. Heute wird sie zunehmend als Zierpflanze in Gärten und zur Begrünung von Fassaden und Pergolen eingesetzt. Ihre Robustheit macht sie zudem zu einer interessanten Option für den Weinanbau in raueren Klimazonen.