Topinambur

Helianthus tuberosus ist eine alte Nutzpflanze, die schon von indigenen Völkern Nordamerikas genutzt und bereits 1607 nach Europa gebracht wurde. Im 17. Jahrhundert wurde Topinambur wegen seiner essbaren Knollen sogar großflächig angebaut, wurde aber durch den aufkommenden Kartoffelanbau zurückgedrängt. Heute wird er noch zur Alkoholgewinnung und als Futterpflanze angebaut, erlebt aber mit der "Biowelle" eine Renaissance auf Wochenmärkten und in privaten Nutzgärten. Als Zierpflanze ist Topinambur aus den Gärten aber nie ganz verschwunden und das mit Recht - die vielen leuchtend gelben Blütenkörbchen duften nach Honig und locken viele Insekten an. In der Volksmedizin wird Topinambur bei Rheuma und Diabetes angewandt. Das viel enthaltene Inulin, ist für Diabetiker gut verträglich, kann aber bei den meisten Menschen zu Blähungen führen. Die nussig schmeckenden Knollen können roh oder gegart verzehrt werden. Sie sind schlecht lagerfähig, daher am besten nach Bedarf frisch ernten! Da Topinambur sehr groß wird, sollte man ihn als Zierpflanze besser solitär oder im Hintergrund pflanzen. Mit seinen Rhizomen (den unterirdischen Sprossknollen) ist er ausgesprochen ausbreitungsfreudig und sollte bei Bedarf mit einer Rhizomsperre eingegrenzt werden. Alternativ können im Frühjahr kniehohe Triebe ausgerissen werden, wo die Pflanze nicht wachsen soll. Die Aussaat aus selbst gewonnenem Saatgut ist wenig erfolgversprechend, da die Samen hierzulande durch die späte Blüte selten ausreifen. Eine Vermehrung erfolgt vor allem über die Knollen. Sie sollten mindestens eine Spatentiefe tief eingepflanzt werden.