Vermutlich geht der Baum jetzt in den klassischen Rhythmus über, indem er in einem Jahr trägt und im folgenden Jahr überhaupt nicht trägt. Man nennt das alternierend. Ich selber habe einen Berlepsch circa 20-25 Jahre alt, bei dem dieser Rhythmus sehr extrem ist. Dieses Jahr trägt er überreich, eigentlich viel zu viel, letztes Jahr überhaupt nicht. Dieser Rhythmus hat sich in den letzten 10 Jahren entwickelt. Und er ist für die Sorte typisch. D.h. aber auch, dass die ersten 10 Jahre der Rhythmus noch nicht richtig ausgeprägt war. Da hat er mehr oder weniger jedes Jahr ein paar Äpfel gehabt. Da ich jetzt ihre Sorte nicht kenne, ist das eine Vermutung. Die Blätter kann man vom Foto her nicht beurteilen. Es ist aber so, dass alle Apfelbäume unter den derzeitigen Hitzebedingungen leiden. Apfelbäume mögen diese heißen Sommertemperaturen gar nicht. Deshalb gibt es in NordItalien noch Apfelbäume aber ab Umbrien nach Süden überhaupt nicht mehr. Also – was die Blätter angeht, ist es eine Vermutung, dass es mit der Trockenheit und Hitze zu tun hat. Es kann natürlich auch sein, dass die Apfelgespinstmotte einen gewissen Anteil dezimiert hat, was aber in der Regel nicht tragisch ist. Sicherlich gibt es vom Schnitt her immer noch Möglichkeiten zu korrigieren - letztenendes ist aber auch keine Religion und man entwickelt mit der Zeit ein eigenes Gefühl dafür. Ich würde noch mehr auslichten und die extrem langen einjährigen Spitzentriebe in der Länge auf ein Drittel kürzen. Das kann man aber auch im Winter machen. Jetzt gilt es erst einmal abzuwarten, wie das nächste Jahr wird, denn jetzt werden am zwei und dreijährigen Holz die Blütenknospen gebildet. Da könntet ihr mal nachschauen, ob dieses kurze stummelige Fruchtholz entstanden ist , denn sollten die Blüten entstehen.