Wenn ich die Fotos richtig interpretiere, handelt es sich möglicherweise um Bohrlöcher des Weidenbohrers. Ich selbst habe diesen heimischen Nachtfalter als "Mitesser" an meinem alten Weidenbaum. Das kann sich aber auch um ein Bohrloch einer Bockkäferlarve oder eines anderen Insekts handeln. Weiden werden sehr stark von Insekten befallen. Über 300 Insekten-Spezies sind als Fraßinsekten für die heimischen Weiden beschrieben. Letztenendes gelangen über diese Verletzungen Pilze in den Baum und starten mit den Fäulnisprozessen. Leider kann man nicht viel machen, denn die Übeltäter sitzen tief im Holz. Möglicherweise kann man den angegriffenen Holzteil ausschaben, trocken bürsten und mit Baumschutz bestreichen, so dass der Fäulnisprozess gestoppt ist. Weiden an sich sind recht überlebensfähig und wachsen oft noch Jahrzehnte weiter, selbst wenn der Stamm fast hohl ist. Da ist es fast ausschließlich eine Frage der Statik, wie alt ein Baum wird. Man kann das sehr gut an den traditionellen Kopfweiden am Niederrhein beobachten.