Es handelt sich um die natürliche Ansiedlung von Moos und Flechten. Das ist normal und nicht ungewöhnlich, gerade nach feuchten Jahren. Die raue Rinde/Borke von Holunder bietet eine ideale Oberfläche für die Anhaftung von Moossporen und Fruchtkörpern. Flechten dagegen bestehen aus zwei Organismen, die in Symbiose leben. Eine Flechte besteht immer aus einem Pilz und eine Alge. Sie können sich bei feuchter Umgebung auf nahezu jeder rauen Oberfläche ansiedeln. Bei schadstoffbelasteter Luft wird ihr Wachstum gehemmt – insofern ist das Vorhandensein von Flechten auch ein Zeichen für gute Luft. Bei Holunder ist es so, dass die alten Äste irgendwann immer mit Moos und Flechten überzogen sind. Daran erkennt man eine gewisse Vergreisung des Gehölzes. Es macht wenig Sinn, altes Holz mechanisch von Flechten und Moosen zu befreien, da es, wie gesagt, bereits alt ist. Vielmehr wird empfohlen, das Gehölz regelmäßig durch Schnitt zu verjüngen. Der Verjüngungschnitt wird bei Holunder folgendermaßen durchgeführt: Im ersten Jahr die Hälfte der Gerüsttriebe bodennah entfernen und im zweiten Jahr die andere Hälfte. Junge Bodentriebe werden auf 3-5 ausgelichtet und überlange Triebe werden entfernt. Im dritten Jahr kann man dann wieder zum Erhaltungsschnitt übergehen bei dem regelmäßig die ältesten Triebe bodennah herausgenommen werden. Alternativ kann man den Strauch komplett im März herunter schneiden (auf Stock setzen) – dann treibt er von unten her wieder neu aus. Allgemein verträgt Holunder das ganz gut.