Also erst mal ist das Verwachsene nicht schlimm. Es ist eben eine typische Baumpersönlichkeit. Ich selbst mag so individuell gewachsene Bäume gerne. Allerdings muss man schauen, ob sie totes Holz haben oder krankes Holz und das muss dann richtig entfernt werden. Beim schneiden keine Stummel stehen lassen und nicht schräg schneiden. Stelle dir immer vor, du willst den Ast knapp über dem Ansatz mit kleinstmöglicher Schnittfläche schneiden. Der sogenannte Astring bleibt dann stehen. Das ist der Wulst, mit dem der Ast aus dem Ursprungs-Ast entsprossen ist. Eine weitere allgemeine Regel ist, dass beim einkürzen der Langtriebe auf nach außen weisende Knospen eingekürzt wird. Letzten Endes kann man beliebig viel wegschneiden – die Bäume treiben wieder aus. Aber das sieht oft nicht schön aus. Deshalb ist es gut, wenn man sich angewöhnt auf beiden Seiten, also auf der Straßenseite und auf der Gartenseite gleichmäßig viel zu kürzen. Das könnte jetzt beispielsweise ein guter Meter sein. Natürlich auch die Spitzen kürzen und dabei auf nach außen zeigende Knospen achten. Wenn man das nicht macht, treiben aus dem Knospen neue Äste aus, die dann nach innen wachsen. Dann würde er noch verwachsener aussehen. Es ist auch durchaus möglich, in der Mitte auszulichten und einen großen Ast tief herauszusägen. Bevor du das machst, wackel an dem Ast, um zu sehen, wie viel Ausmaß daran hängt. Ich kenne deinen Baum jetzt nicht im belaubten Zustand, aber von der Form her sieht er gut aus - trotz seiner speziellen Verwachsungen ;-)