Asiatischer Wildapfel
Malus Sieversii
Kurzsteckbrief
Licht
Sonne, Halbschatten
Wasserbedarf
mittel
Wuchshöhe (cm)
Breite: 200-450, Höhe: 500-1400
Blütezeit
April bis Mai
Winterhärte
Z4 (-34,5° bis -28,9°)
Giftigkeit
essbar, Apfelfrucht
Malus sieversii ist ein zentralasiatischer Wildapfel, sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom südlichen Kasachstan über Kirgisistan und Tadschikistan bis ins chinesische Xinjiang. Seine gelbgrünen Früchte mit roter Deckfarbe sind die größten von allen wilden Apfelarten; sie werden bis zu 7 cm groß. Ihr Geschmack ist unterschiedlich und reicht von sauer bis süß. Die Art weist eine hohe genetische Vielfalt auf und es gibt Pflanzen mit Resistenzen, darunter gegen Apfelschorf, Feuerbrand und Zedernapfelrost. Aber auch gegen Penicillium expansum einen Blauschimmelpilz, der weltweit im Boden verbreitet ist und bei Äpfeln, eine der am weitesten verbreiteten und wirtschaftlich schädlichsten Krankheiten nach der Ernte von Äpfeln verursacht. Sowie gegen Apfelblattgallmücken (Dasineura mali) und Apfelfruchtfliegen (Rhagoletis pomonella). Malus sieversii hat außerdem eine erhöhte Kältetoleranz und wird daher genutzt, um Kulturapfelsorten für rauere Lagen zu züchten. Getoppt werden diese positiven Eigenschaften noch von seiner sehr guten Trockenheitstoleranz und Sonnenbrandresistenz. Leider wird er von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet eingestuft. Hauptursache ist die Zerstörung des Lebensraumes der Art. So sind beispielsweise große Apfelbaumwälder in der Nähe von Almaty (kasachisch für "Äpfelstadt"), der ehemaligen Hauptstadt der Kasachischen SSR, die 1945 noch bestanden, inzwischen bis auf kleine Reste abgeholzt worden. In den letzten Jahren ist über 70 % seines Habitats zerstört worden. Dies ist besonders tragisch, da neuere DNA-Analysen belegen, dass dieser Wildapfel der direkte Vorfahre des Kulturapfels (Malus domestica) ist – ggf. mit Einkreuzung des Kaukasusapfels (Malus orientalis). Die Ausbreitung von M. sieversii und seinen Nachkommen im Laufe der Geschichte kann auf die Seidenstraße zurückgeführt werden. Malus sieversii ist daher eine wertvolle genetische Ressource. Der russische Genetiker Nikolai Iwanowitsch Wawilow vermutete 1930 als erster den Ursprung der kultivierten Äpfel in Zentralasien. Einige Wissenschaftler*innen gehen übrigens davon aus, dass nicht nur der Mensch an der Selektion großer, süßer Äpfel beteiligt war, sondern auch die Braunbären des Tianshan-Gebirges in Jahrmillionen für die Selektion von besonders wohlschmeckenden Exemplaren von Malus sieversii gesorgt haben. Sie fressen vor allem von süßen Äpfeln, so werden die Samen dieser Apfelbäume über ihren Kot stärker verbreitet, als die mit weniger süßen Äpfeln. Benannt wurde der Wildapfel übrigens nach dem deutschen Botaniker Carl Sievers, welcher 1789 den Auftrag erhielt, in Sibirien nach medizinischem Rhabarber zu forschen. Die getrocknete Wurzel diente als unentbehrliches Abführmittel. Der im 6. Jahrhundert von den Arabern nach Westeuropa eingeführte so genannte Medizinalrhabarber war eine der begehrtesten und teuersten Pflanzendrogen. Um sich von den chinesischen Importen unabhängig zu machen, war das russische Medizinalkollegium bestrebt, Fundorte der Stammpflanze des echten Rhabarbers auf ihrem Territorium zu finden. Sievers berichtete in Briefen eingehend über seine Suchexpeditionen 1790 bis 1795, die ihn vom Ural bis Daurien, in die Kirgisen- und Soongor-Steppe und die Mongolei führten. Den Medizinalrhabarber (Rheum palmatum) konnte er nicht finden, dafür entdeckte er den Asiatischen Wildapfel. Leider verstarb Sievers kurz nach seiner Rückkehr, die Erstbeschreibung veröffentlichte 1833 der deutsche Naturforscher Carl Friedrich von Ledebour, der dem Baum Sievers Namen gab.
Synonym
Malus domestica, Pyrus sieversii, Malus 'Sieversii', Urapfel
Pflanzengruppe
Laubgehölze, Obst, Klassisches Obst
Familie
Rosaceae
Herkunft
Wildart: Zentralasien, Afghanistan
Verwendung
Heckenpflanze, Solitär, Obstgehölz, Ziergehölz, Nutzgarten
Besonderheiten
stadtklimafest, geeignet als Nistplatz, Attraktiv für Insekten, Früchte geeignet als Vogelfutter, für Gartenanfänger geeignet, trockenheitsverträglich, Blütengehölz, ökologisch wertvoll, bienenfreundlich, Rarität / exotische Wirkung, schöne Herbstfärbung, Schmetterlingsfreundlich, Wildart gefährdet am Naturstandort
Wuchshöhe (cm)
Breite: 200-450, Höhe: 500-1400
Ausschlusskriterien
dornig / stachelig
Herbstfärbung
rot
Dekoaspekte
Fruchtschmuck, auffällige Blüte, malerischer Wuchs
Laubrhythmus
laubabwerfend
Laub
Keine Informationen
Winterhärte
Z4 (-34,5° bis -28,9°)
Nutzpflanzen
Früchte, Obstlieferant
Licht
Sonne, Halbschatten
Boden
normal feucht/frisch, durchlässig, anspruchslos
Schnitt
schnittverträglich
Düngung
Keine Informationen
Wasserbedarf
mittel
Vermehrung
Aussaat, Stecklinge/Steckhölzer, Veredlung, Wurzelschnittlinge
Blüten
blühend, zwittrig, essbar (April bis Mai)
Blütenfarben
rosa, weiß, weiß-rosa
Blütenform
einfach, schalenförmig
Blütengröße
klein (< 5 cm)
Blütenstand
Trugdolde
Blattfarbe
grün, behaart
Blattform
eiförmig, elliptisch
Blattrand
gesägt
Blattstellung
wechselständig
Früchte
essbar, Apfelfrucht
Fruchtfarbe
rot, grün, gelb
Zum Ende des Winters können ältere Zierapfel-Sträucher einen Auslichtungs- und Korrekturschnitt erhalten. Entferne Totholz und sich kreuzende Äste. Leite dabei bei jedem Schnitt auf eine nach außen zeigende Knospe ab. Immer scharfes und sauberes Schnittwerkzeug verwenden. Das Holz sollte nicht splittern, die Schnittwunde muss immer möglichst klein gehalten werden. Schneide auf Astring, das heißt, der leichte Wulst am Astansatz bleibt erhalten, es soll aber kein Stumpf entstehen.
1. Wurzelballen gießen, Topf entfernen 2. Ballen mehrfach ca. 1 cm tief einschneiden. 3. Pflanzlochgröße: 2x Wurzelballen; unten spatentief lockern. 4. Stütz-Pfahl leicht schräg einschlagen. 5. Wurzelballen nah am Pfahl positionieren 6. Erde einfüllen, andrücken. Oberfläche des Ballens sichtbar. 7. Einen kleinen Wall als Gießrand drumherum anschütten 8. Ausgiebig gießen, Oberfläche ggf. mulchen 9. Stamm mit Kokosschnur anbinden 10. Regelmäßig kontrollieren, damit die Schnur nicht einwächst."







