Die Araukarie, auch Affenbaum oder Andentanne genannt, ist ein extravagantes Nadelgehölz für den Garten. Sie entwickelte sich in den 80er Jahren zur Trendpflanze, die in Vorgärten und Parks angepflanzt wurde. Sie benötigen keine aufwändige Pflege. Viel wichtiger ist der geeignete Standort, damit die Pflanzen ungehindert wachsen können. Denn einmal gepflanzt ist ein Umpflanzen kaum möglich und die Pflanzen brauchen Platz: Exemplare von 25 Metern sind in Deutschland keine Seltenheit. In der Natur können sie noch sehr viel größer werden. Araucaria araucana kommt in den Anden vor, wo sie Höhenlagen zwischen 600 und 1.800 Metern erobert. Die Bäume erreichen ein hohes Alter, so dass es 1.300 bis 2.000 Jahre alte Exemplare gab. Der Nationalbaum Chiles hat mit seinem langen, geraden Stamm ein wertvolles Nutzholz, meist werden etwa 500 Jahre alte Bäume verwendet. Er ist vom Kahlschlag bedroht und der Handel wurde inzwischen weltweit verboten, die Araukarie wird auf der Roten Liste als „stark gefährdet“ („endangered“) geführt. Dabei existierten Araucarien bereits vor 90 Millionen Jahren zusammen mit den Dinosauriern und haben bis zu ihrer großangelegten Rodung, alle Katastrophen der Vergangenheit überlebt. Wer sich also dieses bizarr wirkende Gewächs in den Garten holt, hat vor Augen, wie die Welt vor Urzeiten mal ausgesehen hat. Die Krone junger Bäume erscheint kegelförmig. Mit zunehmendem Alter breitet sie sich schirmförmig aus und erinnert an überdimensionale Pinien. Die Äste gehen fast waagrecht, etagenartig zu 5 - 7 in Quirlen vom Stamm ab. Die dunkelgrünen spiralig angeordneten Blätter überdauern bis zu 15 Jahre, bevor sie am Zweig verwittern und gemeinsam mit diesem abfallen. Der Stamm ist von einer bis zu 15 Zentimeter dicken, grauen (später schwarz-braunen) Schuppenborke umgeben. Diese bietet der Chilenischen Araukarie Schutz vor Feuer und der Hitze heißer Asche nach Vulkanausbrüchen. Jeder verlorene Ast hinterlässt eine lange sichtbare Narbe darauf. Bis ein Baum erstmals blüht, können 15 bis 40 Jahre vergehen. Die meisten Bäume sind weiblich oder männlich, selten sind sie auch einhäusig. Wer Glück hat stellt nach 15 Jahren fest, dass sein Hausbaum weiblich ist und der Nachbar eine männliche Pflanze hat. Es dauert zwar zwei bis drei Jahre, bis sich in den kokosnussgroßen Zapfen nach erfolgreicher Bestäubung Samen entwickelt haben. Die Samen, 'pinones' sind allerdings reich an Eiweißen und Ölen. Sie werden gekocht oder geröstet und können roh verzehrt werden. Sie sind sehr nahrhaft und dienten den Ureinwohner, darunter den Pehuenche, vor allem in den Wintermonaten als Energiequelle. Dieser Stamm wurde sogar nach der Chilenischen Araucarie benannt, die auf Mapudungun, der Sprache der Mapuche, pewen heißt, in hispanisierter Schreibweise Pehuén. Pehuenche bedeutet demnach übersetzt „Araukaner“.