Stangenbohne 'Cherokee Trail of Tears'

Die Schwarze Schale dieser Bohne glänzt wie Seide! Schwarze Bohnen haben eine cremige, fleischige Textur, die sie in vegetarischen Gerichten, wie Frijoles Negros und dem mexikanisch-amerikanischen Burrito so beliebt machen. Es ist auch üblich, das abgekochte Wasser dieser Bohnen (das eine schwarze Färbung erhält) aufzubewahren und es als Suppe, zum Würzen oder Färben anderer Gerichte zu verwenden. Schwarze Bohnen zählen zu den ältesten Nahrungsmitteln überhaupt. Seit mehr als 7.000 Jahren findet man sie in den Kochtöpfen Nord-, Süd- und Mittelamerikas. Sie waren ein Grundnahrungsmittel der amerikanischen Ureinwohner. Ihren mittelamerikanischen Ursprung hat die schwarze Bohne vermutlich in Mexiko, aber auch in Guatemala, Honduras, Nicaragua, El Salvador und auf Costa Rica finden sich frühe Spuren dieser Hülsenfrucht. Wobei die Bezeichnung "schwarze Bohne" auch lediglich ein Oberbegriff ist. Tatsächlich gibt es zahlreiche unterschiedliche schwarze Bohnensorten, die sowohl als Stangenbohnen als auch als Buschbohnen vorkommen. 'Cherokee Trail of Tears' ist eine historische Stangenbohnen-Sorte der Cherokee, welche die Bohne im Winter 1838/39, über den berüchtigten "Trail of Tears", auf dem Todesmarsch von den Smoky Mountains in die Reservate des heutigen Oklahomas, mitbrachten. In Gedenken an die leidvolle Vertreibung trägt sie heute noch den Namen 'Trail of Tears' (Pfad der Tränen). Der Legende nach, wuchs dort, wo eine Träne den Boden berührte, eine Bohne. Die reichtragende Sorte 'Cherokee Trail of Tears' ist robust, gesund und früh reifend. Wunderschön ist die dekorative Stangenbohne auch als Zaunbegrünung. Im Anbau ist sie außerdem die perfekte Bohne für die Methode der 3-Schwestern, wo Mais, Kürbis und Bohne zusammen gepflanzt werden. Bei Pflanzung als Maisbohne wird jeweils eine Bohne zu einer Maispflanze gesät. Der Mais sollte schon einen Vorsprung im Wachstum haben und muss in größeren Abständen als ohne Bohnen gepflanzt werden, da die Bohnen den Mais sonst überwuchern. Bohnen gehören zu den Fabaceae und geben über ihre Wurzeln Stickstoff in den Boden ab. Davon profitiert der Mais als Starkzehrer. Die fadenlosen großen Hülsen der Stangenbohne 'Cherokee Trail of Tears', lassen sich frisch verwenden oder man erntet die getrockneten Hülsen und erhält dann die glänzend, pechschwarzen Samen. Die Sorte wurde von dem verstorbenen Dr. John Wyche aus Hugo, Oklahoma, mit der Organisation "Seed Savers Exchange" geteilt, um sie für die Nachwelt zu erhalten und damit an die Verbrechen während der Vertreibung zu erinnern: 100.000 Ureinwohnern (unter anderem aus Cherokee, Creek, Chickasaw, Choctaw und Seminole), die zwischen Michigan, Louisiana und Florida lebten wurden damals aus ihrer Heimat vertrieben. Gierig nach Gold und Land verabschiedete der Kongress (unter Präsident Andrew Jackson) 1830 den sogenannten Indian Removal Act mit einer knappen und umstrittenen Mehrheit. Die Cherokees versuchten sich zu wehren, der Cherokee-Führer Junaluska, der sogar das Leben des Präsidenten Andrew Jacksons in der Schlacht von Horseshoe Bend gerettet hatte, reiste dafür nach Washington, um für die Sache der Cherokee einzutreten, aber Jackson wollte ihn nicht sehen. Am Ende wurden 16.000 Cherokees aus Tennessee, Georgia, Alabama und North Carolina zusammengetrieben und gezwungen in das „Indianerterritorium“ zu marschieren. Mindestens 4.000 Cherokees starben dabei – ein Viertel der Bevölkerung!