Europäischer Meersenf

Die meist einjährige Wildpflanze Cakile maritima zählt zu den wichtigen Pionierpflanzen an Stränden und in Dünen. Der Europäische Meersenf trägt zur Dünenbildung und Küstenformung bei, unter anderem durch das Aufhalten von Flugsand. Die bei uns heimische Wildpflanze selber gilt zwar nicht als gefährdet (teilweise sogar als invasiv, beispielsweise in Amerika), ihr Naturstandort allerdings schon. Da der Europäische Meersenf an Meeresufern (sonnig, sandig, stickstoff- und nährstoffreich) wächst, ist es nur logisch, dass er sehr salztolerant und windbeständig ist, sowie mit vorübergehender Trockenheit und Übersandung zurecht kommt. Bei starken Winden kann es trotzdem vorkommen, dass ganze Pflanzen entwurzelt werden und eventuell sogar ins Meer gelangen. Oft bleiben sie dann im Seegras hängen und werden bei Hochwasser oder der Flut ins Meer gespült. Die Schoten (Früchte) sind schwimmfähig und können durchaus 100 km zurücklegen. Da die Keimfähigkeit ausgesprochen hoch ist, und das auch nach mehreren Jahren im Meerwasser, kann sich der Europäische Meersenf sehr gut verbreiten und neue Standorte erschließen. Während der Blütezeit im Hochsommer bis Herbst verwandelt sich der Europäische Meersenf in eine nach Honig duftende Insektenweide, die besonders von Schmetterlingen, Flohkäfern und anderen Insekten besucht wird. Auch für uns Menschen ist die Pflanze roh oder gekocht essbar: aus den Blättern, Blüten und Sprossen können z. B. Salate hergestellt werden. Das Aroma beschreibt man als salzig und scharf. Cakile maritima ist keine Pflanze für den Garten, da sie relativ schwierig zu kultivieren ist.