Acker-Glockenblume

Die schlanken Blütentriebe dieses Sonnenanbeters sind bei Wildbienen beliebt, Sand-, Mauer-, Masken-, Furchenbienen und die auf Glockenblumen angewiesene Glockenblumen-Scherenbiene können sich von Mai bis Oktober über die Acker-Glockenblume freuen. Die Blütentriebe sind einseitswendig. Das bedeutet, die Blüten zeigen alle ungefähr in eine Richtung. Dies ist für die Art typisch und unterscheidet sie eindeutig von anderen höher werdenden Glockenblumen-Arten. Eine schöne Wildstaude für nährstoffarme, trocken-frische Standorte im Garten. Interessant an dieser Glockenblumen-Art ist auch, dass sie ursprünglich aus dem Wald kommt, sich aber mit Ausdehnung der menschlichen Kulturlandschaften Ackerflächen als neue Standorte erobert hat. Entsprechend vielfältig kann sie auch im Garten verwendet werden. Die Blätter und junge Triebe von Campanula rapunculoides können roh oder gekocht gegessen werden, sie sind reich an Vitamin C und haben einen angenehm milden Geschmack. Auch die Wurzel kann roh oder gekocht verwendet werden, sie besitzen einen nussartigen Geschmack, sehr schmackhaft. Die jungen Wurzeln sind am besten, etwas süß sind sie eine angenehme Ergänzung im Salat. Daher auch die lokale Bezeichnung "Esswurzel". Richtige Pflanze, falscher Standort: Die Pflanzen lassen sich, wenn sie einmal Fuß gefasst haben, nur schwer wieder komplett entfernen. Beim Ausgraben bleibt oft ein Stück der Hauptwurzel in tieferen Bodenschichten zurück oder Ausläuferreste wurzeln neu an. Außerdem sät sich die Pflanze reich aus. Wenn man eine Selbstaussaat von Campanula rapunculoides verhindern möchte, schneidet man im Spätsommer die abgeblühten Triebe rechtzeitig zurück. Das sollte man wissen, wenn man die dekorative Wildstaude für die heimische Insektenwelt in den Garten holt. Dafür braucht die robuste Acker-Glockenblume ansonsten keine besondere Pflege.

Gemeinsam Vielfalt pflanzen! Campanula rapunculoides ist eine Art des Projektes „Tausende Gärten – Tausende Arten. Grüne Oasen, einheimische Tiere und Pflanzen!“, es hilft dabei ganz leicht Teil der naturnahen Gartenbewegung zu werden und einen Beitrag gegen das Insektensterben und für den Artenschutz zu leisten. Tiere „pflanzen“ ist das Motto! Denn unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt hat sich in einem hunderttausende Jahre währenden Evolutionsprozess aufeinander abgestimmt. Einige Tierarten, sogenannte Spezialisten, sind so angepasst, dass sie eine bestimmte einheimische Pflanzenart für ihren gesamten Lebenszyklus benötigen. Auf der interaktiven Karte des Projektes, könnt ihr euren eigenen naturnahen Garten oder Balkon eintragen und nachsehen, wo ihr in eurer Nähe eine heimische und herkunftsgesicherte Acker-Glockenblume kaufen könnt: https://www.tausende-gaerten.de/gruene-landkarte/karte/ Warum auch die Herkunft eures Campanula rapunculoides wichtig ist erfahrt ihr in unserem Ökoelement „Heimische Wildpflanzen“.