Gemeiner Hohlzahn

Galeopsis tetrahit, auch bekannt als Stechender Hohlzahn, ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Sie kann eine Höhe von bis zu 1 m erreichen und hat zierliche Blüten in verschiedenen Farben, von weiß bis rosa und lila. In der Natur ist der Gemeine Hohlzahn ein typisches Element so genannter Unkrautfluren auf Äckern, Kahlschlägen, an Wegrändern und Zäunen vor allem in montanen Lagen. Er liebt stickstoffreichen Boden und ist ein Kulturfolger. Das Auftreten von Galeopsis tetrahit in paläontologischen Pflanzenfunden wird daher stets als Indiz für menschliche Landnutzung gewertet. Im Garten kann der Gemeine Hohlzahn als attraktive Blühpflanze verwendet werden, die sowohl Bienen als auch Schmetterlinge anzieht. Weidenmeise und Sumpfmeise sammeln die ölreichen Klausenfrüchte. Galeopsis tetrahit hat auch eine lange Geschichte als Nutzpflanze. Blätter, Blüten, Früchte und Wurzeln sind rohkosttauglich, und enthalten Kieselsäure. Wegen der ebenfalls enthaltenen Gerbstoffe und Saponine wurde ein Tee aus den oberirdischen Pflanzenteilen früher manchmal als (schleimlösendes) Hustenmittel angewendet. Frisch zerquetschte Blätter eigenen sich äußerlich außerdem als Kompresse bei Schwellungen und Hauterkrankungen. Eine Abkochung der Pflanze wurde auch als Waschmittel verwendet. Die Fasern wurden zur Seilherstellung genutzt.  Die ölreichen Klausenfrüchte eignen sich zur Bevorratung, zum Ankeimen im Winter auf der Fensterbank. Früher wurde aus ihnen ein Öl gewonnen, welches als Lederpflegemittel Verwendung fand. Insgesamt ist Galeopsis tetrahit eine vielseitige Pflanze mit ökologischer Bedeutung, Nutzwert und ästhetischem Wert im Garten. Durch ihre Anpflanzung kann man nicht nur dazu beitragen, die Biodiversität und den natürlichen Lebensraum für Wildtiere zu erhalten, sondern auch eine interessante und historisch bedeutsame Nutzpflanze in den Garten holen.