Zimmeresche

In den letzten Jahren ist Radermachera sinica wegen ihrer attraktiven, glänzenden, großen, gefiederten Blätter als Zimmerpflanze immer beliebter geworden. Der aus den subtropischen Bergregionen Südchinas und Taiwans stammende immergrüne Baum, findet sich bei uns unter dem Namen Zimmeresche im Handel wieder. Dafür wird der am Naturstandort bis zu 30 Meter hohe Baum, mit Wachstumshemmern behandelt oder als Bonsai kultiviert, so werden sie meist nur 1 bis 3 Meter hoch, außerdem können sie auf Wunsch zurückgeschnitten werden. Die Pflanzen brauchen viel Licht und Feuchtigkeit um zu gedeihen, sollten aber nicht der direkten Mittagssonne oder Staunässe ausgesetzt werden. Ein nährstoffreiches Zimmerpflanzensubstrat mit einer guten Drainage z.B. aus Blähton oder etwas Sand ist das A und O. Auch eine Hydrokultur ist möglich. In der Wachstumszeit sollte die Zimmeresche zusätzlich alle 2 Wochen etwas Flüssigdünger erhalten. Während des Sommers kann man Radermachera sinica auch an einem halbschattigen Standort im Freien positionieren. Im Winter mögen es Zimmereschen etwas kühler, die idealen Temperaturen liegen bei 12° bis 16°C, höchstens 22°C. Man sollte daher darauf achten das die Radermachera nicht direkt neben der Heizung steht. Leider blüht Radermachera sinica als Zimmerpflanze in der Regel nicht, dabei sind ihre bis riesigen, trompetenartigen Blüten eine wahre Pracht. Sie erblühen in der Nacht und welken bereits in der Morgensonne, dabei verströmen sie einen intensiven, lieblichen Duft. Mit ihrer Größe und der cremeweißen Farbe, heben sich die nektarreichen Blüten, von dem dunklen Nachthimmel ab. So sind sie für die vom Duft angelockten Flughunde gut zu sehen, sie bestäuben die Radermachera sinica bei ihrer Nektarsuche. Leider werden Flughunde oft von Menschen getötet, was viele Pflanzen gefährdet, die für die Bestäubung oder die Ausbreitung auf Flughunde angewiesen sind. Nach der Blüte bildet die Zimmeresche fast meterlange Kapselfrüchte, was ihr in Kombination mit ihrer Schuppenrinde, auch den Namen "Schlangenbaum" eingetragen hat. Nice to know: Der exotisch klingende Gattungsname geht auf den niederländischen Botaniker und Schriftsteller Jacob Cornelis M. Radermacher (1741 -1783) zurück, welcher in Jakarta (früher Batavia) als Beamter der Niederländischen Ostindien-Kompanie tätig war. Er sammelte und beschrieb zahlreiche Pflanzenarten aus Java und Sumatra wissenschaftlich, sein Autorenkürzel lautet Raderm.