Filz-Klette

Die Filz-Klette ist eine imposante Wildblume, mit großen Blättern und lila-rosa Blüten. Die wertvollen Raupenfutterpflanzen sind zweijährig, d.h. sie bilden im 1. Jahr eine auch im Winter grünbleibende Blattrosette aus und im 2. Jahr erscheint dann der Blütenstand, bevor sie nach der Fruchtreife absterben. Arctium tomentosum lässt sich auch für Laien leicht von anderen Kletten unterscheiden. Denn die kugeligen Blütenköpfe sind zwischen den Widerhaken von wollartigen Haaren überzogen. Kletten haben eine besondere Technik bei der Verbreitung ihrer Samen entwickelt. Jeder Hundebesitzer kennt die lästigen, mit Widerhaken besetzten Samenstände der Klette, die sich im Fell von Tieren festhaken und bei langhaarigen Hunden nur noch durch Herausschneiden aus dem Fell entfernt werden können. Auch der Schweizer Erfinder Georges de Mestral ärgerte sich über die Kletten im Fell seiner Hunde. De Mestral untersuchte die Klette und ihre Eigenschaften und erkannte ihren nutzen. 10 Jahre lang trüffelte er an einer Übertragung, bis endlich der Klettverschluss Gestalt annahm. 1951 wurde er zum Patent angemeldet und ist heute ein bekanntes Massenprodukt. Es hat sich sogar eine eigene Forschungsrichtung - die Bionik - entwickelt. Wie die Große Klette (Arctium lappa) ist auch die Filz-Klette für die heimische Tierwelt eine wertvolle Wildpflanze, die Blüten bieten Bienen und Schmetterlingen Nektar, die Samen werden vor allem von Finken-Arten gefressen. Doch auch im Nutzgarten ist sie eine vielfältige Bereicherung. Ihre Wurzeln schmecken süßlich und werden, als Gemüse zubereitet. Die Stängel werden wie Spargelgemüse gegessen und die jungen Blätter wie Spinat zubereitet. Die Volksmedizin setzt Arctium tomentosum schon seit der Antike ein, wegen ihrer entzündungshemmenden, schweißtreibenden und blutreinigenden Wirkung. Im Garten passt die stattliche Pflanze z.B. neben Fenchel (Foeniculum vulgare) oder Rotblättrigen Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris 'Ravens Wing') ins Kräuter- oder Staudenbeet.