Riesen-Chinaschilf

Das Riesen-Chinaschilf ist eine Hybride aus dem Chinaschilf (Miscanthus sinensis) und dem Silberfahnengras (M. sacchariflorus). Der deutsche Name deutet es schon an: Es handelt sich bei dieser Kreuzung um ein imposantes, wüchsiges Solitärgras, das rasch Wuchshöhen von bis zu 4 m erreichen kann. Trotz seiner Höhe ist das stattliche Gras sehr stabil und windfest. Es wächst horstig und breitet sich mit dicken Rhizomen aus. Es treibt keine Wurzelausläufer, daher ist keine Wurzelsperre nötig. Sollte das Riesen-Chinaschilf mit den Jahren zu breit werden, kann es durch Abstechen an der Ausbreitung gehindert werden. In unseren Breiten gelangt das Elefantengras, wie es auch genannt wird, nur in sehr warmen Jahren zur Blüte. Die schilfartigen Horste überzeugen jedoch auch ohne Blütenrispen in vielen Gartensituationen, etwa solitär vor Gehölzen und Mauern, im Hintergrund von Rabatten oder als Sichtschutzhecke. Natürlich kann man das Ziergras auch in entsprechend große Pflanzkübel setzen. Besonders schön wirkt es am Teichrand. Im Herbst fasziniert das Gras mit einer leuchtend ockergelben Laubfärbung. Insgesamt ist das Riesen-Chinaschilf recht anspruchslos. Bevorzugt wird ein vollsonniger bis halbsonniger Standort auf frischen, nährstoffreichen, lehmigen Gar­tenböden. Die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung des Riesen-Chinaschilfs ist Miscanthus × longiberbis, was sich im Handel aber nicht widerspiegelt. Die Hybride ist vorwiegend unter dem Synonym Miscanthus × giganteus zu finden. Auch interessant: Das Riesen-Chinaschilf gehört zu den sogenannten C4-Pflanzen, die CO2 in den Blättern anreichen können. Der Vorteil: auch bei extremer Hitze und Trockenheit, wenn die Pflanzen ihre Spaltöffnungen schließen, um Wasserverluste zu vermeiden, ist genug CO2 vorhanden, um Fotosynthese zu betreiben. Dadurch haben C4-Pflanzen, verglichen mit anderen Pflanzen, einen besonders hohen Biomasseertrag. Das Riesen-Chinaschilf ist daher nicht nur als Ziergras beliebt, sondern wird als wichtiger Rohstofflieferant für die Biomasse-Gewinnung auch kommerziell im großen Stil angebaut. Außerdem können seine Fasern für die Industrie genutzt werden. In Forschung, Industrie und Landwirtschaft wird die Arthybride seit Ende der 80er Jahre als erneuerbarer Energieträger der Zukunft diskutiert.