Rotwurzel

Diese breitblättrige Bulbine ist eine der größten Arten ihrer Gattung. Man erkennt sie leicht an dem Aloe-ähnlichen Wachstum und dem fehlen der Zähne am Blattrand, wie er bei Aloe üblich ist. Die schnell wachsende sukkulente Pflanze, bildet bis zu 20 cm hohe Rosetten, aus welchen zur Blütezeit lange Trauben, mit kleinen, dicht sitzenden, gelben Blüten, entspringen. Typisch für die Gattung sind die bärtig behaarten Filamente der Staubblätter, welche sie von der oft mit ihr verwechselten Gattung Bulbinella unterscheidet. Die Rotwurzel ist ein Endemit Südafrikas. Die anspruchslosen Pionierpflanzen sind leicht aus Samen zuziehen und blühen bei guten Bedingungen schon in der ersten Saison. Voraussetzung ist ein sandiger, gut durchlässiger Boden, der mit Kompost angereichert wurde. Sie ist relativ schädlingsfrei, kann aber gelegentlich Pilzinfektionen haben, die dunkle Blattflecken verursachen. Diese können mit einem Fungizid behandelt werden. Zu viel Näs­se kann außerdem zu Wur­zel­fäu­le füh­ren und die Pflan­ze zum Abster­ben bringen. Der Name Rotwurzel stammt daher, dass ihr Rhizom bei Verletzung rotanläuft. Bulbine latifolia ist bei den traditionellen Heilern des südlichen Afrikas beliebt. Die Rhizome werden oral verwendet, um Erbrechen und Durchfall zu unterdrücken, aber auch für eine Reihe anderer Beschwerden, einschließlich Diabetes und Rheuma (Van Wyk et al 1997). Der Blattsaft wird verwendet, um Wunden, Verbrennungen, Ekzeme, Hautausschläge und Juckreiz zu behandeln. In der tra­di­tio­nel­len afri­ka­ni­schen Kräu­ter­kun­de ist das Extrakt die­ser Pflan­ze außerdem als Aphro­di­sia­kum bekannt.