Efeu

Nicht nur für den romantischen Efeuranken-Look, auch für die Begrünung von Mauern und Zäunen ist diese kräftige, immergrüne Kletterpflanze unverzichtbar. Das Laub gibt es in einer unglaublichen Vielzahl von unterschiedlichen Formen und Grüntönen von dunkel bis hell, von silbrig panaschiert bis golden. Bereits in der Antike kannte man Sorten, deren Blätter weiß oder gelb panaschiert waren. Für Deutschland lässt sich die gärtnerische Verwendung von Efeu erstmals für die Mitte des 16. Jahrhunderts belegen. Der schweizerische Arzt und Naturforscher Conrad Gessner, der ein Verzeichnis der Gartenpflanzen Deutschlands anlegte, zählte den Efeu 1561 zu den Gartenpflanzen. Einen richtigen Aufschwung als Gartenpflanze erlebte der Efeu, als in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die weiträumigen Landschaftsparks in Mode kamen. Mit der zunehmenden Popularität des Efeus nahm auch die Anzahl der Sorten zu. Eine 1872 in Großbritannien von Shirley Hibberd veröffentlichte Efeu-Monografie listete bereits mehr als 200 Sorten auf. Vom Efeu existieren heute locker über 400 Sorten mit einer großen Bandbreite an Blattformen und -farben. Sie werden üblicherweise vegetativ durch Stecklinge vermehrt. Manche Formen sind in weiten Teilen Europas winterhart, andere Formen nur in den wärmeren Lagen; einige werden als Zimmerpflanzen verwendet. Im Gartenbau wird Efeu als Kletterpflanze und auch als Bodendecker geschätzt. Die blütentragenden Zweige bilden sich erst nach 7 bis 10 Jahren. Sie haben keine Haftwurzeln mehr und hängen entsprechend über. Von diesen Altersformen genommene Kopfstecklinge eignen sich als niedrige Sträucher und entfalten ihre Wirkung durch aufrechten bis kugeligen Wuchs und jährliche Blüte. Efeublüten sind eine wichtige Bienenweide für den Spätherbst. Die im Winter erscheinenden, erbsengroßen, dekorativen Früchte sind eine begehrte Nahrungsquelle für Vögel, für Menschen hingegen sind sie schwach giftig. Hedera helix benötigt keine Rankhilfe, ein Schnitt ist jederzeit möglich.