Rote Erdbeer-Guave

Psidium cattleyanum var. cattleyanum ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, mit eiförmigen, dunkelgrünen Blättern. Im Sommer bringt er wunderschöne, cremeweiße, duftende Pinselblüten hervor. Da die Blüten selbstfruchtbar sind, ist keine zweite Pflanze als Partner nötig. Die schmackhaften, runden Früchte sind im reifen Zustand rot gefärbt. Sie bleiben mit rund drei Zentimetern deutlich kleiner als die der nah verwandten Echten Guave (Psidium guajava), schmecken aber ebenfalls sehr aromatisch. In vielen tropischen Ländern bereichern sie Marmeladen, Säfte, Desserts oder werden als Tafelobst frisch verzehrt und zu Fruchtwein vergoren. Auch ihre vielen harten Samen sind nicht nutzlos: Geröstet und gemahlen dienen sie mancherorts als Kaffeeersatz. Außerdem wirken einige Inhaltsstoffe der Früchte antioxidativ und antimikrobiell und fördern dadurch die Gesundheit. Die Blätter werden, als Tee getrunken. Die Erdbeer-Guave ist für die Kübelkultur sehr gut geeignet und lässt sich auch zu einem Bonsai erziehen. Vom Frühjahr bis in den Spätherbst sagt ihr auch ein Freilandaufenthalt an einem sonnigen, geschützten Standort zu. Als Substrat eignet sich eine gute, humose Einheitserde mit einem Anteil Sand, Perlite oder Vermiculite, um eine gute Durchlässigkeit zu gewährleisten. Die Erdbeer-Guave stammt aus den Küstenregenwäldern Brasiliens, heute ist sie - gepflanzt wie auch verwildert - über die Tropen fast der ganzen Welt verbreitet. Besonders auf Inseln ist sie problematisch und auf dem Hawaii-Archipel gilt sie gar als eine der schlimmsten invasiven Arten überhaupt. Sie ist den heimischen Regenwaldbäumen überlegen und verdrängt auch Sträucher und Kräuter vollständig, sowohl durch starke Beschattung als auch durch Stoffe, die sie ausscheidet und die das Wachstum anderer Arten hemmen. Dank Wurzelschösslingen kann die Erdbeer-Guave außerdem in kurzer Zeit große Flächen für sich erobern. Mittlerweile wird sie bekämpft, zur Unterstützung setzt die Forstverwaltung auf tierische Hilfe: Die brasilianische Schildlaus Tectococcus ovatus verursacht Gallen an jungen Erdbeer-Guaven-Blättern. So geschädigte Bäume wachsen langsamer und bilden weniger Früchte.