Kanadische Blutwurz

Die Kanadische Blutwurz ist eine erlesene Waldpflanzen aus der Mohn-Familie, neben den makellosen Frühlingsblüten überzeugen diese seltenen Gewächse durch ihr exquisites, grau-grünes Laub. Die einfachen, weißen Blüten kommen gleichzeitig mit den ersten Blattansätzen wie kleine Pilze im zeitigen Frühjahr aus der Erde, der kurzen, jedoch bezaubernde Blüte folgt der elegante Blattschmuck. Die Kanadische Blutwurz kommt wild im Osten Kanadas und im Osten der USA vor. Sie bevorzugt leicht schattige und feuchte Standorte in lichten Wäldern. Im 18. Jahrhundert war die Sanguinaria canadensis als Zierpflanze in vielen Gärten anzutreffen. Heute ist sie ein absoluter Geheimtipp, der sich wunderbar zum verwildern unter Sommergrünen Bäumen und Sträuchern eignet. Die Samen besitzen Elaiosomen (Eiweißkörper), die von Ameisen gefressen werden. Die Gattung Sanguinaria ist monotyisch, d.h. sie enthält als einzige Art die Kanadische Blutwurz (Sanguinaria canadensis). Wie alle Mohngewächse besitzt sie Milchsaft, er ist (ähnlich wie beim Schöllkraut) durch Alkaloide wie Sanguinarin orangerot gefärbt ist. Seine desinfizierende und schmerzstillende Wirkung wird in Mundwässern z. B. nach Zahnfleischoperationen genutzt. Um das arzneiliche Wirken des Rhizomsaftes wussten schon die indigenen Stämme Nordamerikas. Sie nutzten Sanguinaria canadensis außerdem zur Abwehr von Insekten, zum Färben von Stoffen und Gegenständen, sowie zum Bemalen der Haut, was ihnen unter den Invasoren den Namen „Rothaut“ eintrug. In der heutigen Naturheilkunde wird der getrocknete Wurzelstock Migräne, Beschwerden der Wechseljahre sowie rheumatische Schmerzen verwendet. Auch in der Homöopathie ist die Pflanze gebräuchlich. Die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Der in Europa heimische Blutwurz (Potentilla erecta) ist nicht mit ihr verwandt.