Strauch-Salbei

Salvia × jamensis ist eine natürliche Hybride aus dem Überschneidungsgebiet vom Pfirsich- oder auch Herbst-Salbei (Salvia greggii) und dem Johannisbeer- oder auch Myrten-Salbei (Salvia microphylla). Diese wurde 1991 vom britischen Botaniker James Compton an einem mexikanischen Bergpass auf einer Höhenlage von 2400 Metern entdeckt. Er nannte die Hybriden nach dem nächstgelegenen Dorf Jame. Die am Fundort vorhandenen Exemplare von Salvia greggii hatten rote, die von Salvia microphylla hell purpurfarbene Blüten. Die aus ihnen hervorgegangenen Hybriden zeigten fast 30 verschiedene Blütenfarben zwischen Karminrot und anderen Rottönen, Orange, Rosa und Gelb. Die Hybriden sind fruchtbar und Grundlage vieler gezüchteter Sorten. Während die Blüten beider Arten sich sehr ähnlich sehen, sind die Blätter von S. greggii schmal, glattrandig, ohne Kerben, mit glatter und matter Oberfläche. Die Blätter von S. microphylla hingegen sind größer, oft herzförmig oder länglich, mit leicht sichtbaren Adern, glänzender Oberfläche und abgerundeten, gezähnten Rand. Die Blätter von Salvia × jamensis liegen irgendwo dazwischen und zeigen oft ein langes, dünnes Blatt, das wie bei S. greggii aussieht. Dies zeigt, dass die Pflanze einen greggii-dominanten Elternteil hat, oft gibt es eine oder zwei Kerben im Blattrand, die darauf hinweisen, dass es sich um eine Hybride handelt. Das Blatt ist größer und die Oberflächen sind normalerweise glänzend. Die wunderschönen Strauch-Salbei-Sorten werden immer beliebter, im Handel werden die Bezeichnungen allerdings häufig durcheinander geworfen und es lässt sich nur bei genauer Betrachtung entscheiden, ob es sich um eine Salvia × jamensis-, Salvia microphylla- oder Salvia greggii-Sorte handelt. Unabhängig von dem Namenswirrwarr handelt es sich um fantastische Dauerblüher, die im Spätsommer mit einem neuen Blütenschwung überraschen. Die Blüten dieser Salbeisorten sind vergleichsweise groß und werden vor allem von Kolibris bestäubt. Aber auch für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sind sie eine wertvolle Nektarquelle. Die kleinen Blätter duften angenehm fruchtig und können frisch oder getrocknet als Blattgewürz, z. B. zur Aromatisierung von Süßspeisen, verwendet werden. Auch die Blüten können in der Küche verwendet werden, zum Beispiel als dekorative Farbtupfer im Salat. Es handelt sich um kälteempfindliche Halbsträucher, welche die gleichen Ansprüche an die Kultur stellen. Bei uns werden sie am besten als Kübelpflanze gehalten und sollten bei Temperaturen unter null Grad Celsius geschützt werden. Wer in sehr milden Regionen (Weinbauklima) wohnt, kann auch versuchen sie ins Beet zu setzen und dort mit Winterschutz zu überwintern.