Wald-Frauenfarn

Der Wald-Frauenfarn ist ein laubwerfender Farn mit 2- bis 3-fach gefiederten Wedeln, der von Europa bis Asien vorkommt. Er mag windgeschützte Lagen im schattigen Bereich und feuchte, fruchtbare Erde, neutral bis sauer, die mit Gartenkompost angereichert ist. Der Wald-Frauenfarn füllt eindrucksvoll auch recht dunkle Ecken im Garten. Rückschnitte sind jederzeit möglich. Die pflegeleichte Pflanze ist mit und ohne Rückschnitt zufrieden. Passende Begleiter sind: Heleborus, Carex, Rhododendron. Manchmal zeigen sich seine Wedel auffällig gedreht und nach innen eingerollt. Dies wird durch Larven der Blumenfliege (Chirosia betuleti) verursacht. Aufgrund der Ähnlichkeit mit dem Echten Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), der meist etwas derbere und größere Wedel hat, hielt man diese beiden Arten früher für Männchen und Weibchen. Dies ist ein wunderbares Beispiel, wie neue technische Errungenschaften zum Erkenntnisgewinn führen können und das menschliche Bild verändern. Denn zwar inspirierte das optische Prinzip des Wassertropfens, Al-Hassan ibn al-Haitham, kurz Alhazen, bereits im 10. Jhdt. zur Erfindung der Lupe, dennoch dauerte es noch einige Jahrhunderte, bis die Erkenntnisse des Mathematikers, Optikers und Astronomen auch das rückständige Europa erreichten. In dieser Zeit glaubte man gar, die beiden Farne würden sich unsichtbar machen können und sich heimlich zu einem Stelldichein treffen. Erst nach der Etablierung des Mikroskops, welches erst um das Jahr 1595, wahrscheinlich vom Brillenschleifer Hans Janssen konstruiert wurde, entdeckte man, mit dieser optischen Vergrößerung, den Generationswechsel bei Farnen.