Flatter-Ulme

Flatter-Ulme

Ulmus Laevis

Kurzsteckbrief

Flatter-Ulme
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Licht

Sonne, Halbschatten

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Wasserbedarf

mittel, Uferzone, Sumpfzone

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Wuchshöhe (cm)

Breite: 1500-2000, Höhe: 2500-3500

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Blütezeit

März bis April

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Winterhärte

Z4 (-34,5° bis -28,9°)

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Giftigkeit

Nüsschen

Die Flatter-Ulme ist eine Baumart, die sich nach der letzten Eiszeit von selbst ihren Weg aus dem Baltikum zu uns bahnte. Sie hat sich hier seitdem unter unterschiedlichsten Klimabedingungen "bewährt". Sie ist extrem robust und anpassungsfähig und kommt auch mit dem rauen Stadtklima zurecht. Baumexperten bescheinigen der Flatter-Ulme eine gute Chance, auch der jetzigen Klimakatastrophe zu trotzen. Dennoch ist sie von den drei in Mitteleuropa heimischen Ulmenarten die unbekannteste. In mancherlei Hinsicht ist sie regelrecht eine "verkannte Baumart", denn sie wird oft übersehen, mit anderen Ulmen verwechselt und selten gezielt angepflanzt. Grund genug sie 2019 zum Baum des Jahres zu küren. Ihr Lebensraum sind Feuchtgebiete und Flusslandschaften, insbesondere die periodisch überfluteten Auen. Als einzige mitteleuropäische Baumart bildet die Flatterulme sogenannte Brettwurzeln, ähnlich wie Urwaldriesen im tropischen Regenwald. Brettwurzeln sind sternförmig angeordnete rippenartige Wurzeln. Sie geben dem Baum bessere Standfähigkeit und versorgen ihn mit mehr Nährstoffen. Damit erträgt die Flatter-Ulme wochenlange Überflutungen bestens. Der Erhalt dieser seltenen Baumart leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Trotz Windblütigkeit werden die Blüten von pollensammelnden Insekten aufgesucht. Manche Arten wie der Ulmenblattfloh (Psylla ulmi), ein geschätzter Honigtau-Produzent, kommen nur an dieser Ulmenart vor. Auch für alle anderen monophagen Ulmenbesiedler wie den Ulmenzipfelfalter (Satyrium w-album) ist sie eine "Rettungsinsel" dort, wo die anderen beiden Ulmenarten dem Ulmensterben zum Opfer fielen. Da sie weniger stark, als die Feld-Ulme, vom Ulmensterben bedroht ist. Die samentragenden Flügelnüsse sind im Gegensatz zu anderen Ulmen dicht bewimpert und werden gerne von Vögeln gefressen. Der Stamm der Flatterulme ist mit einer längsrissigen, dunkelbraunen, rauen, mit abblätternden Schuppen ausgestatteten, bastreichen Rinde versehen. Diese wurde zum Gelbfärben verwendet. Der sich leicht ablösende Bast diente früher als Bindematerial und zur Herstellung von Bienenkörben, Matten und Seilen. Ein anderer Name für die Flatter-Ulme ist Bast-Rüster. In Notzeiten verwendete man gemahlene Rinde als Brotmehlzusatz und aus den jungen Blättern sowie den Blüten wurde ein nahrhafter Salat hergestellt. Zudem war das Laub in der Tierhaltung als Streunutzung und Futter für Rinder und Schafe beliebt. Für die Schweinefütterung wurden jeweils die nährstoffreichen Blätter gekocht und mit Abwaschwasser gemischt. Die Flatter-Ulme kann ein Alter von 250 Jahren erreichen. Das langfaserige Holz ist zäh, schwer spaltbar, lässt sich aber gut biegen. Gefragt war es früher bei Drechslern, Wagnern und Schreinern für Felgen, Naben, Speichen, Kufen, Wasserräder, Möbel und Türen. Wegen seiner Zähigkeit war das Ulmenholz zudem begehrt für Glockenstühle, Flaschenzüge sowie Gewehrschäfte. In der altnordischen Mythologie herrschte die Vorstellung, dass die Menschen aus Bäumen entstanden. So wurde die Esche zum Mann, die Ulme zur Frau. Im Altertum waren Ulmen mit Tod und Trauer verbunden. Die Römer setzten häufig um ihre Grabstätten Ulmen. Noch heute finden wir sie als schattenspendende Zierbäume auf Friedhöfen. Die heilende Wirkung der Ulme war bereits den alten Griechen bekannt. Sie benutzten die Rinde als Schmerz- und Wundheilmittel bei Brandverletzungen, Ausschlägen und Furunkeln sowie gegen Fieber, Gicht, Rheuma und Durchfall. Bei hartnäckigem Husten sowie Knochenbrüchen wurde das Auflegen von abgekochtem Bast empfohlen.
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Synonym

Ulmus pedunculata, Ulmus racemosa, Ulmus effusa, Flatterrüster, Flatterulme, Rispenulme

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Pflanzengruppe

Laubgehölze, Heckenpflanzen, Sumpf- und Wasserpflanzen, Wildpflanzen

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Familie

Ulmaceae

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Herkunft

Europa bis West-Sibirien und den Nordwesten der Türkei

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Verwendung

Heckenpflanze, Solitär, Uferpflanze, Ziergehölz, Moorbeet

Besonderheiten icon

Besonderheiten

stadtklimafest, geeignet als Nistplatz, Attraktiv für Insekten, Früchte geeignet als Vogelfutter, Heilpflanze, ökologisch wertvoll, bienenfreundlich, Nutzpflanze, Sichtschutz, für feuchte bis nasse Bereiche, Heimisch, Schmetterlingsfreundlich, Wildart gefährdet am Naturstandort, Klimagehölz

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Wuchshöhe (cm)

Breite: 1500-2000, Höhe: 2500-3500

Ausschlusskriterien icon

Ausschlusskriterien

Keine Informationen

Herbstfärbung icon

Herbstfärbung

gelb

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Dekoaspekte

Blattschmuck, Fruchtschmuck, malerischer Wuchs

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Laubrhythmus

laubabwerfend

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Laub

Keine Informationen

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Winterhärte

Z4 (-34,5° bis -28,9°)

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Nutzpflanzen

Faserlieferant, Heilpflanze, Färbepflanze, Blatt, Blattgemüse und Blattsalate, Holzlieferant, Rinde

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Licht

Sonne, Halbschatten

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Boden

normal feucht/frisch, feucht bis nass, sandig, lehmig, tiefgründig, nährstoffreich, anspruchslos

Schnitt icon

Schnitt

Schnitt vermeiden

Düngung icon

Düngung

Keine Informationen

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Wasserbedarf

mittel, Uferzone, Sumpfzone

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Vermehrung

Aussaat, Stecklinge/Steckhölzer

Blüten icon

Blüten

blühend, zwittrig (März bis April)

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Blütenfarben

rotbraun

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Blütenform

unscheinbar, reduziert

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Blütengröße

klein (< 5 cm)

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Blütenstand

Trugdolde

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Blattfarbe

grün, behaart

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Blattform

eiförmig, elliptisch

Blattrand icon

Blattrand

gesägt

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Blattstellung

wechselständig

Früchte icon

Früchte

Nüsschen

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Fruchtfarbe

braun

To-Do’s

Ende Juni, Anfang Juli wird ein leichter Formschnitt der Ulmen-Hecke durchgeführt. Allgemein gilt: Schneiden Sie lieber häufiger wenig, als einmal radikal viel. Radikalschnitt oder Entfernung von Hecken ist von Anfang März bis Ende September nicht erlaubt. Pflege- und Formschnitte sind erlaubt, wenn zuvor gründlich überprüft wurde, dass sich kein Vogelnest in der betroffenen Hecke befindet. Sollte das der Fall sein, dürfen Sie die Hecke nicht schneiden! Verwenden Sie immer scharfes und sauberes Schnittwerkzeug.

Es ist sinnvoll, die Ulmenhecke Mitte bis Ende Februar zurückzuschneiden. Die Hecke verkraftet diesen Rückschnitt dann besonders gut und er wirkt darüber hinaus wachstumsanregend. Man erntet in Folge eine Ulmenhecke, die geschlossen, grün und vielseitig verzweigt ist. Im ersten Standjahr sollte sie im Frühjahr und Herbst komplett bis auf 10-15 Zentimeter über der Erde zurückgeschnitten werden.

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Licht

Sonne, Halbschatten

Wasserbedarf icon

Wasserbedarf

mittel, Uferzone, Sumpfzone

Wuchshöhe (cm) icon

Wuchshöhe (cm)

Breite: 1500-2000, Höhe: 2500-3500

Blütezeit icon

Blütezeit

März bis April

Winterhärte icon

Winterhärte

Z4 (-34,5° bis -28,9°)

Giftigkeit icon

Giftigkeit

Nicht giftig

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