Geißraute

Die Geißraute Galega officinalis ist in Mittel-, Süd- und Osteuropa bis Vorderasien beheimatet. In Mitteleuropa wurde die wärmeliebende Pflanze ab dem 15. Jhd. in Kräutergarten als Heilpflanze und in Gärten und Parks als Zierpflanze kultiviert. Im Sommer und im Herbst sind die üppigen, weiß-rosa bis zartblauen Blütenkerzen der Staude eine hervorragende Bienenweide. Der robuste und anspruchslose Dauerblüher begeistert zudem durch seinen schönen, buschigen, kraftvollen Wuchs, der ihn zu einer stattlichen Beetstaude macht, die sich auch gut verwildern lässt. Galega officinalis wächst in der Natur auf feuchten, warmen Standorten, vorzugsweise auf Wildwiesen, Bachläufen und Auwäldern. Im Garten ist jeder feuchte, durchlässige Boden in Sonne oder Halbschatten willkommen. Wegen ihrer außerordentlichen Höhe sollte die Geißraute gestützt werden, an eher durchlässigen Standorten bessert sich die Standfestigkeit erheblich. Mit ihren rübenartigen, stickstoffspeichernden Wurzeln überdauert sie die kalte Jahreszeit und ist gut frostfest. Fun Fact: Der Gattungsname Galega leitet sich vom griechischen Wort "gála", das "Milch" bedeutet, und dem lateinischen Wort "agere" ab, das "bringen" heißt. Denn bei Kühen führt der Verzehr der Geißraute zur Steigerung der Milchproduktion. Als Arzneipflanze wurde die Pflanze als Mittel gegen Pest, Fleckfieber und Pocken genutzt. Ihre Inhaltsstoffe sollen u.a. blutzuckersenkend sein und die Milchbildung bei stillenden Frauen fördern. Allerdings ist die Pflanze für alle Säugetiere giftig; ihre Anwendung als Heilpflanze sollte nur ärztlich kontrolliert erfolgen.