Stechginster

Ein bisschen furchteinflößend wirkt der Stechginster schon. Aber im Frühsommer überzeugt er mit einer strahlend gelben Blütenpracht und auch im Winter ist der immergrüne Strauch mit seinem bizarren Wuchs ein faszinierender Anblick! Seinen Namen trägt der Stechginster dennoch völlig zu Recht. Die dornigen Zweige dieses Zierstrauchs bieten dafür Vögeln einen idealen Nistplatz. Vor allem die Früchte und Samen von Ulex europaeus enthalten für den Menschen giftige Stoffe, die allerdings auch medizinisch genutzt werden. Die Zweige enthalten außerdem einen hohen Anteil entzündlicher Öle, so dass er an extrem heißen Tagen leicht Feuer fängt. Ein Platz am Grill sollte dem stacheligen Gesellen also eher nicht gewährt werden. Dafür bildet er eine undurchdringliche Hecke und eignet sich hervorragend zur Einfriedung von Haustieren oder des Nutzgartens. Hier profitieren die übrigen Pflanzen auch von seiner Fähigkeit den Boden mit Stickstoff anzureichern. Auch Bestäuber werden von weither angelockt. Denn die zahlreichen leuchtend gelben Blüten sind eine gute Nahrungsquelle für viele Insekten. Früher verwendete man sie auch zum Färben von Wolle oder Stoffen. Der in Westeuropa heimische Stechginster bevorzugt einen sonnigen Standort auf trockenem bis frischem, kalkarmem Boden. In der Natur ist er häufig in Küstennähe, auf Heideflächen, in lichten Kiefernwäldern und auf Brachflächen angesiedelt. In Gegenden mit tiefen Frösten, friert er häufig bodennah zurück, treibt im Frühjahr aber wieder munter aus. Der Stechginster gilt als eine der 100 weltweit schlimmsten Invasiven Arten. Als Heckenpflanze von englischen Siedlern mitgenommen, hat er sich zu einem auf der Erde weit verbreiteten invasiver Neophyt entwickelt.