Blauglockenbaum

Der Blauglockenbaum Paulownia tomentosa stammt aus milden, subtropischen Regionen in China. Kühles Klima behagt ihm nicht.Der berühmte deutsche Arzt und Botaniker Siebold benannte in der ersten Hälfte des 19. Jh. den Blauglockenbaum nach "Anna Paulowna", der Tochter des russischen Zaren Paul I. In Japan wurde der Baum wegen seiner Schönheit dem japanischen Kaiserhaus zugeordnet. Blätter und Blüten der Kaiserlichen Paulownia wurden deshalb als heraldisches Symbol im kaiserlichen Wappen (Go-Shichi no Kiri) verwendet. Der Artname tomentosa bedeutet "filzig" in Anspielung auf die filzige Behaarung der großen bis zu 40 cm langen Blätter. Der Blattaustrieb erfolgt recht spät im Frühjahr. Nach wenigen Jahren bildet er eine hellgraue Borke. Er wächst sehr schnell und liefert ein leichtes und gut zu verarbeitendes Holz, das aber trotzdem sehr hart und dauerhaft ist.Auch die herrlichen blauvioletten Blütenglocken in bis zu 30 Zentimeter langen aufrechten Rispen weisen eine filzige Behaarung auf. Die Einzelblüten erinnern an Fingerhut-Blüten. Später entstehen walnussgroße Kapselfrüchte. In kühleren Regionen mit strengeren Wintern und Spätfrösten erfrieren die Blütenknospen allerdings oft. Der Blauglockenbaum braucht einen sonnigen und möglichst warmen, etwas geschützten Platz im Garten. Er ist ein sehr auffälliges Gehölz im Garten. Ideal ist die Pflanzung als Solitär in Weinbaugegenden bzw. allgemein in Gärten der Winterhärtezone 8, also etwa dem Rheinland. Vor allem vor kalten Ostwinden schützen. Dafür ist er recht hitze- und trockenheitsresistent. Die Bodenansprüche sind gering. Der Boden sollte nicht zu nährstoffreich und tendenziell eher trocken sein. Überdüngte Böden lassen die Triebe nicht rechtzeitig verholzen. Deshalb allgemein nicht düngen! Im Frühjahr werden erfrorene Triebe des Winters herausgeschnitten.In der Baumschule findet man sowohl einstämmige, mehrstämmige und als Kugelform veredelte Paulownien.Die Gattung Paulownia wurde lange zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae) gerechnet. Nach neueren mit molekularbiologischen Methoden gewonnenen Erkenntnissen stellt sie aber die einzige Gattung der eigenständigen Familie Blauglockenbaumgewächse (Paulowniaceae) dar. In der Schweiz ist die Paulownie auf der potentiell invasiven Pflanzenliste zu finden, in Deutschland steht sie mittlerweile nicht mehr drauf.