Franzosenkraut

So mancher Franzose mag beim Anblick des Franzosenkrautes überrascht eine Augenbraue heben und sich fragen, was dieses Gewächs mit Frankreich zu tun hat und tatsächlich nicht besonders viel. In Frankreich hat das aus Amerika stammende Kraut denn auch einen ganz anderen Trivialnamen: Herbe l'espagnol (Kraut der Spanier) oder Piquant blanc (Würziges Weiß). Denn das mittlerweile weit verbreitete Kraut, ist ein ungern gesehener Gast im Garten und breitete sich von Portugal über Spanien, Frankreich, Deutschland und Polen immer weiter in Europa aus. So bekam das aus Frankreich nach Deutschland einwandernde Kraut den Namen Franzosenkraut vor allem, da dies zeitgleich mit den napoleonischen Kriegen geschah. Doch der andere französische Name deutet schon an, dass man das Kleinblütige Knopfkraut, als Unkraut zu unrecht verkennt, denn es hat zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe und kann in allen Teilen genutzt werden. Junge Stängel und Blätter ergeben gekocht ein Gemüsegericht, roh zubereitet einen Salat. In Kolumbien wird es häufig zum Würzen verwendet und ist das charakteristische Gewürz (Guasca) der Hühnersuppe Ajiaco de Bogotá. Galinsoga parviflora kann als Viehfutterpflanze verwendet werden, liefert außerdem einen wertvollen Kompost und eignet sich deshalb zur natürlichen Düngung. Zeitweise wurde das Franzosenkraut deswegen sogar angebaut. Vor allem in Hackfruchtäckern, also im Kartoffel- und Zuckerrübenanbau, kann das Franzosenkraut als Beikraut allerdings sehr lästig sein. Denn die Samen des Franzosenkrautes gehören zu den Licht- und Wärmekeimern und das Saatgut kann bis zu zehn Jahre keimfähig bleiben. Früher oder später taucht das Franzosenkraut eigentlich in jedem Garten auf, der sandig-lehmigen und ausreichend feuchten Boden hat. Meist bemerkt man es erst im Juni, da die wärmeliebende Pflanze erst später im Frühjahr keimt. Wo das Kraut sich zu stark ausbreitet und andere Kulturen verdrängt, kann man es leicht jäten. Noch besser ist es, man erntet es regelmäßig, zum Beispiel als Tierfutter oder für den eigenen Verzehr.