Kantiger Lauch

Der Kantige Lauch ist heimisch und basenreiche, humose Lehm- und Tonböden. Allium angulosum ist eine Kennart der stark von wechselnder Feuchte geprägten Brenndolden-Wiesen. Er tritt aber auch in Pfeifengraswiesen und sogar am Rand von schwachwüchsigen, weil stickstoffarmen Schilfröhrichten auf. Die sonnigen Standorte sind im Winter und Frühling feucht bis nass, trocknen im Hochsommer aber nicht selten auch stark ab. Dadurch verträgt er sowohl zeitweilige Überschwemmung als auch zeitweilige Trockenheit. Die auffallend dreikantigen Blütenstiele haben dem heimischen Lauch seinen Namen gegeben. Der Blütenstand ist anmutig-naturhaft, die etwas matten, blass- bis altrosa Farbtöne, wirken am Teichufer mit niedrigen Seggen-Röhrichten und in naturhaften Feuchtwiesen besonders hübsch. Damit die zarte Blütenwirkung nicht untergeht sollte der Kantige Lauch gleich in individuenreichen Beständen gepflanzt werden. Schöne Pflanzpartner sind das Moor-Pfeifengras (Molinia caerulea) der Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea), Sibirische Schwertlilien (Iris sibirica), die Färber-Scharte (Serratula tinctoria), Pracht-Nelken (Dianthus superbus) oder der Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Oder man pflanzt ihn gleich in den Küchengarten, denn die gesamte Pflanze ist essbar. Der Anbau lohnt sich, denn seine schmackhaften Blätter sind bereits früh im Jahr zu ernten. Die auf der Unterseite gekielten Blätter sind grasartig flach und verströmen beim Zerreiben den üblichen Lauchgeruch. An die Kulturbedingungen stellt er nur geringe Anforderungen und funktioniert zuverlässig auf praktisch allen Böden. Wichtig sind möglichst sonnige Standorte. Vom Frühling bis Frühsommer steht Allium angulosum gerne feucht, in Kultur reichen aber auch frische Bedingungen völlig aus. Der Kantige Lauch ist im gesamten Verbreitungsgebiet selten und europaweit gefährdet. In Deutschland ist er besonders geschützt und wird u.a. im Berliner Botanischen Garten in Ex-situ-Erhaltungskultur bewahrt.