Elsbeere

Die Elsbeere ist ein einheimischer Laubbaum mit langer Tradition, deren Früchte einst als Delikatesse galten. Vor allem Katharina von Bora (verh. 1525–1546, die Frau Luthers) soll ein wahrer Fan gewesen sein. So sind Briefe Luthers erhalten, worin er darum bittet sie eigens zu besorgen. Im Lutherjahr wurde die Elsbeere daher zum Lutherin-Baum gekürt. Die wärmeliebende Art ist in Deutschland mittlerweile äußerst selten geworden, einige wilde Exemplare gibt es z.B. noch im Hambacher Forst. Die Elsbeere, früher Sorbus torminalis ist dabei ökologisch besonders wertvoll: Sie ist eine wichtige Raupen-Futterpflanze u.a. für die Pfeileule und die Trapezeule. Zum Sommeranfang erscheinen cremeweiße Blüten, die eine gute Bienenweide darstellen und im Spätsommer schmückt sich die Elsbeere mit bronzefarbenen Früchten, die auch gerne von Vögeln fressen werden. Man muss schnell sein, um sie rechtzeitig zu ernten, z.B. für den berühmten Elsbeerenbrand/Alisier. Unreif wirken sie jedoch adstringierend. Die Elsbeere besitzt eine relativ hohe Trockenstresstoleranz und erträgt Sommertrockenheit von einer Dauer bis über zwei Monate, dazu hat sie ein geringes Sturmwurfrisiko. Mit ihrer orangeroten Herbstfärbung und ihrem malerischen Wuchs hat sie außerdem einen hohen Zierwert und ist deswegen eine wunderschöne, kilmataugliche Hausbaumart. Ja sogar für Intensivbegrünungen von Dächern ab 80-120 cm Wurzelraumdicke eignet sie sich. Sie ist recht pflegeleicht und es bedarf in der Regel keines Schnittes. Um einen malerischen Habitus zu erzielen, kann sie allerdings gestutzt werden. Auf Grund ihres Potenzials und ihrer Gefährdung auf der anderen Seite wurde sie auch zum Baum des Jahres 2011 gekürt. Auch in der Forstwirtschaft ist die Elsbeere seit einigen Jahren wieder sehr begehrt. Ihr äußerst widerstandsfähiges Holz gehört zu dem Teuersten, was unsere heimischen Wälder zu bieten haben.