Gefleckter Aronstab

Wie viele andere Frühjahrsblüher auch, nutzt der Aronstab den Zeitraum im Frühjahr, wenn die Bäume noch nicht ausgetrieben sind und noch Licht auf den Waldboden gelangt. Den Winter über hat sein knolliges Rhizom im Boden überdauert und ab April treiben dann die ersten Pflanzen aus. Was man schnell als eine einzige Blüte abstempelt, ist in Wirklichkeit ein ganzer Blütenstand umgeben von einem sogenannten Hochblatt. Der untere Blütenstand wird durch rein weibliche Blüten gebildet, der obere Teil von rein männlichen Blüten. Dabei produziert aber nur ein Teil der männlichen Blüten Pollen, der andere (obere) Teil ist steril. Zu Gesicht bekommt man diesen komplizierten Blütenstandsaufbau erst, wenn man das Hochblatt etwas entfernt. Und wozu das Ganze? Hier hat sich ein ganz besonderer Bestäubungsmechanismus entwickelt: Als sogenannte Kesselfallenblume lockt der Aronstab mit besonderem Odeur und Wärmeproduktion kleine Mücken und Fliegen an, die hoffen einen geeigneten Eiablageplatz gefunden zu haben. Einmal im "Kessel" verhindern die sterilen Blüten, wie bei einer Reusenfalle, dass vorzeitige entkommen. Sie werden erst wieder frei gelassen, wenn die weiblichen Blüten bestäubt sind und sich von den männlichen Blüten der frische Pollen über sie ergoßen hat. Ganz schön clever! Die kleinen Insekten haben von all dem keinen Nachteil, zwar müssen sie danach weiter nach einem geeigneten Eiablageort suchen, aber im "Kessel" ist es angenehm warm und es gibt reichlich Nektar zur Entschädigung. War die Bestäubung erfolgreich erscheinen dann einige Wochen später die knall rot leuchtenden Fruchtstände und ziehen die Blicke auf sich. Mal ganz ehrlich- wer möchte so eine besondere Pflanze nicht im Garten haben? Aber Vorsicht: alle Pflanzenteile von Arum maculatum sind giftig. "Maculatum" (=gefleckt) übrigens deshalb, weil die Blätter mancher Pflanzen braun gefleckt sind. Es gibt aber auch Pflanzen, die diese Flecken nicht aufweisen.