Gefleckte Taubnessel

Nesseln kann man sich an dieser Pflanze zum Glück nicht. Näher verwandt sind Brenn- und Taubnessel auch nicht. Es besteht lediglich eine gewisse optische Ähnlichkeit zwischen den beiden, daher wohl der Name. Das sogenannte Art-Epitheton "maculatum" (=gefleckt) beschreibt vermutlich die rosa-weiß gefleckte Unterlippe der Blüten. Unterlippe? So nennt man bei Lippenblütlern (= Lamiaceae) die unteren verwachsenen Kronblätter. Die Blüten bieten vielen Insekten reichlich süßen Nektar. Doch nur langrüsselige Insekten, wie einige Hummelarten, erreichen ihn durch die lange Kronröhre und bestäuben dabei die Blüten. Kurzrüsselige Insekten gehen aber auch nicht leer aus. Sie beißen einfach die Kronröhre an und naschen durch das Loch vom Nektar. Bestäubt wird die Taubnessel dabei allerdings nicht. In der Natur wächst die Gefleckte Taubnessel vor allem an frischen, nährstoffreichen und halbschattigen Standorten wie an Wald- und Heckenrändern. Genau diese Bedingungen hat die Taubnessel auch im Garten am liebsten. Bei nährstoffarmem Boden sollte man mit etwas Kompost aushelfen. Die frischen Triebe und zarten Blätter, sowie die Blüten, sind essbar und verfeinern Salate, Suppen oder Smoothies. Mittlerweile gibt es zahlreiche aus der Wildform gezüchtete Sorten mit besonders gezeichneten Blättern und anderen Blütenfarben.