Echtes Eisenkraut

Das Echte Eisenkraut ist eine heimische Wildstaude, die schon seit der Antike als Heilpflanze geschätzt wird. Wegen ihres wissenschaftlichen Namens Verbena officinalis wird sie häufig mit der Zitronenverbene (Aloysia citrodora) verwechselt, die, im Gegensatz zum Echten Eisenkraut, ein intensives, zitroniges Aroma verbreitet. Eisenkraut steht gern an sonnigen Standorten mit leicht nährstoffreichem, nicht zu feuchtem Boden. Die markanten Blätter und zarten Blütenstände fallen eher beim zweiten Hinsehen auf, jedoch ist der sparrige Wuchs unübersehbar. Für die wärmeliebende Schwarzglänzende Keulhornbiene (Ceratina cucurbitina) sind die kleinen Blüten eine willkommene pollenquelle. Die Staude ist kurzlebig, verjüngt ihren Bestand aber durch Selbstaussaat. Verbena officinalis kann während der Blütezeit beerntet werden. Aus den blühenden Trieben wird getrocknet oder frisch meist ein Tee bereitet, aber auch Tinkturen sind verbreitet. Die vielen Bitterstoffe und Flavonoide wirken entzündungshemmend, schleim- und krampflösend und auswurffördernd. Dadurch sind sie Bestandteil vieler Kombipräparate zur Erkältungstherapie. Neuere Forschung lässt außerdem auf eine angstlösende und leicht sedierende Wirkung des Krautes schließen. Von Eisen sind keine großen Mengen enthalten – der Name kommt wohl aus dem Aberglauben der Germanen oder Römer, nachdem die Pflanze Eisen und Stahl härtet oder vor der Ernte rituell mit Eisen umkreist werden muss.