Weißbeerige Mistel

Die Mythen um den Mistelzweig sind unendlich. Legenden zufolge verkörpert dieser das Allheilende und die Unsterblichkeit. Die Weißbeerige Mistel Viscum album wächst nicht im Boden, sondern als Halbparasit auf Laubbäumen und selten auch auf Nadelhölzern. Diesen entzieht sie über ihre Wurzelsenker vor allem Wasser. Diese bohren sich ins Holz und zapfen dort das Xylem, die Wasser und Nährsalze führenden Leitungen an. Der immergrüne Strauch betreibt im Gegensatz zu Vollparasiten selbst Photosynthese. Er erreicht einen Durchmesser von 100 cm und erscheint in rundlichen, gelbgrünen Polstern auf den Ästen seiner Wirte. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. An den weiblichen Pflanzen erscheinen die kleinen, weißen Beeren ab November und sind ein hübscher Fruchtschmuck in der Weihnachtszeit. Auch Vögel bedienen sich gerne an ihnen, besonders die Misteldrossel. Meistens fressen die Vögel nur die äußere Haut der Beeren, da das Innere extrem klebrig ist. Es wird von den Vögeln an den Ästen abgeschmiert, so können die kleinen Mistelembryonen direkt den nächsten Platz am Baum besiedeln. Das klebrige Fruchtfleisch versorgt sie während der Etablierung mit ausreichend Flüssigkeit. So trifft man oft Bäume die über und über mit Misteln bedeckt sind. Viele Pflanzen haben jedoch Abwehrstoffe in der Rinde, welche es der Mistel erschweren. Den meisten Pflanzen macht die Besiedlung mit Misteln nicht viel aus, erst wenn der Bestand überhand nimmt, sollten sie zurück geschnitten werden, da sonst das Gewicht zu groß wird. Die Mistel hat noch eine Besonderheit, sie schert sich nicht um die Erdanziehungskraft., während fast alle anderen Pflanzen ihre Wuchsrichtung daran orientieren (Rhizome parallel, Wurzeln in Richtung und Sproße entgegen), wächst sie einfach kugelrund.