Muskatnussbaum

Der Muskatnussbaum ist ein immergrünes Gewächs aus der Familie der Muskatnussgewächse. Seine Heimat ist eine kleine Insel der Molukken in Südostasien. Heute ist die tropische Gewürzpflanze weltweit bekannt. Bereits im 6. Jhdt. wurde die Muskatnuss weit über Asien hinaus gehandelt. Doch das Drama um das Gold Indonesiens, wie die Muskatnuss auch genannt wurde, begann erst tausend Jahre später. Briten, Spanier, Portugiesen und Niederländer bekriegten sich wegen der Frucht des Muskatnussbaumes. Als Sieger gingen die Niederländer hervor und der Handel mit Muskatnüssen trug wesentlich zum Reichtum der Ostindien-Kompanie bei. Besonders nachdem postuliert wurde, dass die Muskatnuss das einzige Heilmittel gegen die Pest sei. Um die Monopolstellung zu erhalten und den Preis noch weiter in die Höhe zu treiben, wurden flächendeckend Muskatnussbäume gerodet und Ernten vernichtet. Die Niederländer tauschten sogar Manhattan gegen die kleine mit Muskatnussbäumen bewachsene Insel Run ein. Wenn auch ihr das Gold Indonesiens euer Eigen nennen wollt, benötigt ihr am besten einen ganzjährig beheizbaren Wintergarten, aber auch lichtreiche Wohnräume sind möglich. Der Muskatnussbaum ist eine getrenntgeschlechtliche Pflanze und kann in Natur bis zu 20 m hoch werden, bei uns erreichen sie allerdings nur 2 bis 3 m Höhe. Zudem wachsen sie ausgesprochen langsam. Die Luftfeuchte sollte konstant über 70% betragen, die Temperatur nicht längerfristig unter +15 °C sinken. Auch auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte ohne Staunässe oder extreme Trockenheit sollte man achten. Die je nach Überwinterungstemperatur immergrünen oder halbimmergrünen Blätter sind fest, dunkelgrün und glänzen attraktiv. Weibliche Bäume können nach 8 Jahren fleischige gelbliche Früchte tragen, die bei Reife in zwei Hälften aufplatzen. Im Inneren ist ein großer harter Samen, die Muskatnuss, die von einem leuchtend roten, netzartigen Samenmantel (Macis) eingehüllt ist. Verwendet werden die getrockneten Muskatsamen (Myristicae semen) sowie, der umgangssprachlich Muskatblüte genannte, getrocknete Samenmantel (Myristicae arillus). Sie enthalten ätherisches Öl und Phenylpropanoide. Auch heute wird Myristica fragrans als Heilpflanze verwendet, sie hat eine antimikrobielle, entzündungshemmende, verdauungsfördernde und krampflösende Wirkung.