Mispel

Die von den Römern eingeführte Mispel wächst als kleiner Baum (5-6 m) oder großer Strauch. In der Baumschule erhält man meist veredelte Exemplare. Die Krone ist meist ausladend und fast rund, so dass alte Bäume breiter als hoch sind. Mispeln wurzeln eher flach, dafür weitreichend. Sie kommt ganz gut mit trockenen Böden zurecht, verträgt ansonsten aber jeden durchschnittlichen Gartenboden. Sie zählt zu den Klimabäumen, die besser an die zukünftig wärmeren und trockeneren Bedingungen angepasst sind. Ja sogar für Intensivbegrünungen von Dächern ab 40-50 cm Wurzelraumdicke ist sie sehr gut geeignet. Lediglich wenn der Boden zu feucht ist, besteht die Gefahr, dass Pilzkrankheiten zum Problem werden (Monilia-Fäule, Blattfleckenkrankheit). Wenn die Mispel befallen sein sollte, sollten die betroffenen Stellen umgehend bis in das gesunde Holz hinein weggeschnitten werden. Wie bei den meisten Rosengewächsen gibt es Lang- und Kurztriebe, wobei nur die Kurztriebe Blüten und Früchte hervorbringen. Die großen weißen Blüten erscheinen von Mai bis Juni, gefolgt von goldbraunen Früchten mit rauer Schale und langen Kelchblättern. Ähnlich wie bei Schlehen verbessert der Frost die Genießbarkeit. Dadurch werden sie weich und süß. Vorher sind sie herb bis bitter. Sie lassen sich gut zu Saft, Gelée und Likör verarbeiten. Übrigens kann man die Früchte auch einfach über Nacht in die Gefriertruhe legen. Danach ist das Fleisch weich wie Mus. Neuere genetische Untersuchungen haben die enge Verwandtschaft zum Weißdorn ans Licht gebracht, so dass der botanische Name in Crataegus germanica geändert wurde. Der alte und weitaus häufigere Name ist Mespilus germanica.