Fichtenspargel

Der Fichtenspargel, oder auch Geisterpflanze genannt, hat schon ein etwas unheimliches Erscheinungsbild, welches zudem an eine Kreuzung aus Pilzen und Schneeglöckchen denken lässt. Früher wurde der Fichtenspargel tatsächlich als Pilz eingestuft, mittlerweile ist jedoch klar, dass es sich um eine Pflanze handelt. Stängel, Blätter und Blüte der Wildpflanze sind weißlich- bis silbrig-durchscheinend (ggf. mit schwarzen Flecken), seltener mit einer rosanen oder gar roten Färbung. Interessant ist, dass die Pflanze selber kein Chlorophyll produziert und damit keine Photosynthese betreiben kann. Um dennoch genügend Energie zum Leben zu haben geht sie über ihre Wurzeln einen Parasitismus mit Pilzen (meist aus der Familie der Russulaceae (Täublingsverwandte)) ein, die sich wiederum mit Koniferen oder Laubgehölzen verbinden (Mykorrhiza/ Symbiose) und unter anderem die Zucker an den Fichtenspargel weiterleiten. Optimale Bedingungen für die eher selten auftretende Geisterpflanze sind ein feuchter bis trockener, humoser Boden, ein schattiger bis halbschattiger Standort, und eine unmittelbare Nähe zu Koniferen oder Laubgehölzen und Mykorrhiza-Pilzen. Wenn die Blüten erscheinen, dann bilden sich immer nur eine Blüte pro Trieb aus, wobei die Blütenknospe zunächst kopfüber hängt. sobald die Blüte "reif" ist, neigt sich der Blütenkopf etwas nach oben, wodurch dieser von Insekten zum Bestäuben angeflogen werden kann (Insekten bekommen im Ausgleich Nektar). Ist die Bestäubung erfolgreich, neigt sich der Blütenkopf weiter nach oben, sodass der Trieb komplett gerade steht. Das hat zur Folge, dass mit der Blüte auch Regenwasser gesammelt werden kann. Mit der Zeit entwickelt sich Kapseln, in denen das Saatgut geschützt liegt. Bei Regen ist die Kapsel fest geschlossen. An trockenen Tagen, sobald die Samen ausgereift sind, öffnet sich die Kapsel, und die Samen werden durch den Wind verteilt. Verblühte Blüten verfärben sich braun-schwarz und sterben ab. Man könnte meinen, das es sich um eine einjährige Pflanze handelt, doch über ihre Rhizome im Boden überdauert sie den Winter. Die Pflanze wurde auch in der Naturheilkunde verwendet.