Camperdown-Ulme

Die Ulme 'Camperdownii' ist eine besondere Sorte der Berg-Ulme, die sich durch ihre auffallend überhängenden Zweige und eine dichte, kuppelförmige Krone auszeichnet. Die Mutation wurde zwischen 1835 und 1840 im Wald des Camperdown House in Dundee Schottland entdeckt, wo David Taylor, der Forstbeamte des Earls, die mutierte Pflanze auf einen Ulmenstamm veredelte, was zu ihrer einzigartigen Wuchsform führte. Der ursprüngliche Baum, der auf seinen eigenen Wurzeln wächst, ist weniger als 3 Meter hoch, hat eine hängende Wuchsform und eine verdrehte Aststruktur. Die britischen Botaniker Henry und Bean berichten, dass in den frühen Tagen sowohl 'Camperdownii' als auch eine angeblich ähnlich aussehende Sorte namens 'Serpentina' als U. montana pendula nova vermarktet wurden. Koch hatte bereits 1872 eine U. serpentina aufgelistet, und eine U. montana serpentina wurde Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts von der Späth Baumschule in Berlin und von der Ulrich Baumschule in Warschau vermarktet. In den Späth-Katalogen zwischen 1902 und 1920 erscheint 'Serpentina', während 'Camperdownii' fehlt; bis 1930 erscheint 'Camperdownii', aber 'Serpentina' ist nicht mehr aufgeführt. Dies legt nahe, dass 'Serpentina' möglicherweise ein kontinentaler Name für 'Camperdownii' war und dass Späth den Namen 'Serpentina' um 1930 zugunsten von 'Camperdownii' aufgab. Das Versäumnis von Henry, die sich windenden Äste von 'Camperdownii' zu erwähnen, mag zu dem Eindruck beigetragen haben, dass es sich um zwei verschiedene Bäume handelt. Heute ist diese malerische Ulmensorte wieder unter dem Namen 'Camperdownii' im Handel erhältlich, um die Verwirrung jedoch komplett zu machen, wird sie oft auch mit 'Horizontalis' verwechselt oder allgemein als 'Pendula' geführt. Wer also sicher gehen möchte sollte auf das Verzweigungsmuster achten. Da Camperdown-Ulme auf die Berg-Ulme gepfropft wird, sind die Kulturansprüche die selben. Typischerweise erreicht die Camperdown-Ulme Höhen von etwa 4 bis 6 Metern, dies ist jedoch auch von der Höhe der Veredlung abhängig. Die Zweigspitzen reichen häufig bis zum Boden, so können fast geschlossene "Lauben" gebildet werden. Die Blätter sind dunkelgrün, robust und leicht gezähnt, was sie sowohl optisch ansprechend als auch texturreich macht. Im Herbst färbt sich das Laub bei entsprechender Witterung strahlend gelb, und selbst im Winter sind die kahlen Triebe ein besonderer Blickfang im Garten. Obwohl viele Ulmenarten anfällig für die Ulmenkrankheit sind, zeigt Ulmus glabra 'Camperdownii' eine gewisse Widerstandsfähigkeit. Trotzdem ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und die Bäume regelmäßig auf Anzeichen von Krankheit oder Schädlingsbefall zu untersuchen.