Färberdistel

Die Färberdistel ist eine anspruchslose aber dennoch reizvolle Pflanze. Sie beeindruckt mit ihren filigranen, orangefarbenen Blüten, dabei bevorzugt sie einen sonnigen Standort sowie einen lemig-sandigen und durchlässigen Boden. Carthamus tinctorius ist eine alte Kulturpflanze, sie wurde bereits vor mehr als 5.000 Jahren im alten Ägypten als Färberpflanze genutzt. Mumienleinwände und andere Stoffe wurde mit ihr rot gefärbt. Die attraktive Distel wird heute jedoch vor allem für das aus den Früchten gewonnene Distelöl angebaut. Dieses enthält besonders viel Linolsäuren und Vitamin E. Das wertvolle Öl lässt sich aber auch als Diselersatz und Lampenöl gebrauchen. Die hübschen leuchtenden Blütenkörbchen mit ihren etwa 20 bis 150 Röhrenblüten hingegen liefern die Farbstoffe der Färberdistel. Die Röhrenblüten sind mit dem bloßen Auge kaum von Echtem Safran Crocus sativus zu unterscheiden und genauso essbar, daher werden sie häufig als Ersatz oder als Fälschung verwendet. Und dies ist nicht alles, selbst die jungen Blätter und Sproße von Carthamus tinctorius können wie Spinat gegessen werden. Schwangere sollten allerdings vorsichtig sein, so wurde die Färberdistel in moldavischen Volksheilkunde wohl zum "Engel machen" benutzt.