Sumpf-Torfmoos

Das Sumpf-Torfmoos kann sich, wie andere Arten der Gattung, mit Hilfe elastischer Spiralfasern bei Regen vollsaugen und das 30-fache seines Trockengewichts an Wasser aufnehmen. Dieses vergleichsweise häufige und fast weltweit verbreitete Torfmoos wächst vor allem in nassen Wäldern, meist Nadelforsten und ist im Gegensatz zu den übrigen Vertretern dieser Moosgattung seltener in Mooren zu finden. Die Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland definiert alle Arten der Gattung Sphagnum in der Bundesartenschutzverordnung als besonders geschützte Arten. Daher sollte man beim Kauf von Torfmoosen auf die Herkunft achten: Der gezielte Anbau von Moos gestaltet sich nämlich nach wie vor schwierig. Trotz erster erfolgreicher Versuche des "moss farming", stammt nach wie vor praktisch alles im Handel erhältliche Torfmoos aus dem Abbau von natürlichen Moorgebieten. Dies führte in der Vergangenheit oftmals zu Raubbau, der diese natürlichen Moosgebiete gefährdete. Glücklicherweise setzt sich in den letzten Jahren die Einsicht durch, Moos nur in kontrollierten Gebieten und ebenso nur in kontrollierten Mengen abzubauen, um den Fortbestand der Moorgebiete nicht zu gefährden. Sphagnum palustre benötigt weiches, nährstoffarmes Wasser. Will man das Torfmoos kultivieren sollte man Gewässer oder Miniteiche mit Regenwasser füllen. An solchen Uferrändern wächst das Torfmoos gern und kommt mit wechselnden Wasserständen problemlos zurecht. Als Substrat sollte man sich gegen Torf (Torf ist ja schließlich aus unter Luftabschluss zersetztem Sphagnum entstanden) sondern – um unsere letzten europäischen Torfmoore zu schützen – gepresste Kokosfaser entscheiden. Sphagnum ist für Karnivore Pflanzen die ideale Begleitpflanze. Das Moos sorgt für einen sauren Ph-Wert, der schlecht für das Wachstum anderer Pflanzen ist. So bleibt die Umgebung frei von Pflanzen, die die relativ langsam wachsenden Karnivoren überwuchern könnten. Eine weitere Eigenschaft des Torfmooses ist seine desinfizierende Wirkung. Diese führt dazu das Schimmel und Bakterien, die ja eine feucht-warme Umgebung mögen, abgetötet werden und sich nicht ausbreiten können. Durch die langsame Abgabe von Wasser an die Luft, hilft Torfmoos dabei das ideale Klima für Karnivoren zu erzeugen. Auch in der Medizin machte man sich früher die Eigenschaften von Sphagnum palustre zu nutze: Es wurde als Wundpflaster gebraucht und soll im 1. Weltkrieg so das Leben tausender Soldaten gerettet haben. Torfmoose finden auch Verwendung als Füllmaterial von Hanging Baskets oder Blumengestecken. Auch die im Gartenfachhandel erhältlichen Torfquelltöpfchen bestehen zum großen Teil aus gepresstem Torfmoos.