Gewöhnlicher Meerrettich

Eine vielseitige Pflanze, sei es als Gewürz- oder Heilpflanze oder einfach als Staude mit schönen Blüten. Verantwortlich für den scharfen und beißenden Geschmack des Meerrettichs ist ein sog. Senfölglycosid. Senfölglycoside sind in vielen Brassicaceae enthalten und sorgen beispielsweise auch beim Senf (ebenfalls eine Brassicaceae) für das scharfe Aroma. Wichtig: erst bei Zerstörung der Zellen in der Wurzel, z. B. durch das Reiben von Meerrettich, entsteht der scharfe Geschmack. Nur bei Verletzung der Zellen kommt es nämlich zu einer enzymatischen Reaktion, die das typische Aroma freisetzt. Eigentlich handelt es sich hierbei um eine Reaktion der Pflanze, die dem Fraßschutz dient und erst sinnvoll ist, wenn tatsächlich bereits Zellen von Schädlingen zerstört worden sind. In der Küche peppt der Meerrettich jeden Dip auf und als Heilpflanze soll er u. a. antiseptisch wirken. Ernten kann man die Wurzeln, sobald die Blätter im Herbst absterben, bis in den Februar hinein. Man sollte ihn erst ernten, wenn man wirklich eine Verwendung für ihn hat, da er frisch am besten schmeckt. Neben dem reichen Nutzen für uns Menschen lockt er während der Blüte auch zahlreiche Insekten an. Möchte man Armoracia rusticana vermehren, kann man ganz einfach Wurzelstücke abtrennen und einpflanzen. Tatsächlich wächst der Meerrettich in Deutschland mittlerweile auch wild auf feuchten Wiesen, ursprünglich kommt er aber aus Teilen des östlichen Europas.