Ackerschachtelhalm

Wie soviele Unkräuter, kann sich auch der Ackerschachtelham im Garten als sehr nützlich erweisen. Als Jauche oder Schachtelhalmtee schätzen Biogärtner ihn für seine vorbeugende Wirkung gegen allerlei Schädlinge. Vor allem saugende Insekten, wie Blattläuse, halten sich lieber fern von einer Pflanze, die damit besprüht wurde. Zudem wird Equisetum arvense in der Naturheilkunde als Heilpflanze verwendet. Der Schachtelham ist z. B. für seine wohl blutungsstillende Wirkung bekannt. Zur Anwendung gießt man das getrocknete Kraut als Tee auf. Früher hat man mit dem Kraut, welches feine Kieselsäurekristalle enthält, sogar Zinngefäße gereinigt, was vermutlich zu seinem weiteren Namen "Zinnkraut" geführt hat. Schachtelhalme sind keine Blütenpflanzen, die sich über klassische Samen vermehren. Vielmehr bilden sie zur Vermehrung Sporen aus. Das geschieht beim Ackerschachtelhalm an einem Extra-Pflanzenteil, dem sog. sporulierenden Spross, dieser kommt bereits im März aus dem Boden. Erst im Mai wächst dann die klassische grüne Pflanze des Ackerschachtelhalms aus der Erde. Diese betreibt dann Photosythese, kann aber nicht zur Vermehrung über Sporen beitragen. Auch bei den Blättern gibt es Besonderheiten. Diese sind sehr klein und erst beim genaueren Hinsehen, als den Spross umgebende Manschetten zu erkennen. Dort wo solch eine Blattmanschette vorhanden ist, verzweigt sich der Ackerschachtelhalm. Evolutiv gesehen ist die Gruppe der Schachtelhalme schon sehr sehr alt. Lange bevor es die ersten Samenpflanzen gab, bedeckten Wälder aus Riesenschachtelhalmen und Farnen große Teile unserer Erde. Von diesen Wäldern sind heute nur noch große Braunkohle-Vorkommen übrig.